Schuldenstand Deutschlands sinkt unter Zwei-Billionen-Marke

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GERMANY-POLITICS-SCHAUEBLEAPA/AFP/THOMAS KIENZLE
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Dank wachsender Steuereinnahmen und niedriger Zinkosten sind die deutschen Staatsschulden seit dem Vorjahr um knapp 60 Mrd. Euro gesunken. In Österreich steigen sie hingegen weiter an.

Die Schulden des deutschen Staates sind zur Jahresmitte dank wachsender Steuereinnahmen und niedriger Zinkosten unter die Marke von zwei Billionen Euro gesunken. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung einschließlich aller Extrabudgets standen Ende Juni zusammen mit 1,9778 Billionen Euro in der Kreide, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das sind 2,9 Prozent oder 59,8 Milliarden Euro weniger als ein Jahr zuvor. "Dabei konnten alle Ebenen ihre Verschuldung verringern", erklärten die Statistiker.

Die Schuldenlast des Bundes nahm besonders deutlich ab. Sie sank um 3,3 Prozent auf 1,244 Billionen Euro ab. Der Bund baute seine aufgenommenen Kredite (-38,7 Prozent) und seine Wertpapierschulden (-1,5 Prozent) ab, während die Kassenkredite um elf Prozent stiegen. Die Verbindlichkeiten der Länder schrumpften um 2,4 Prozent auf 592,9 Milliarden Euro. Hohe prozentuale Rückgänge gab es in Sachsen (-23,3 Prozent), Bayern (-11,6), Mecklenburg-Vorpommern (-9,6) und Hessen (-8,6). Die höchsten Zuwächse meldeten Hamburg (+7,3) und Schleswig-Holstein (+4,6). Dies sei "im Wesentlichen bedingt durch die Übertragung von notleidenden Altkrediten der HSH Nordbank an die neu gegründete hsh portfoliomanagement AöR'", so das Statistikamt.

Die Gemeinden und Gemeindeverbände verringerten ihre Schuldenlast um 1,8 Prozent auf 140,5 Milliarden Euro. Die Kommunen in Sachsen (-8,4), Sachsen-Anhalt (-6,4) und Hessen (-5,0) bauten ihre Verbindlichkeiten am deutlichsten ab, während diese in Schleswig-Holstein (+1,5) und Baden-Württemberg (+1,0) zunahmen.

In Österreich steigen die Schulden

In Österreich lag die Schuldenquote per Ende März 2017 mit 291,6 Mrd. Euro zwar ebenfalls unter dem Jahresendwert von 2016 (295,7 Mrd. Euro). Allerdings sei dies eine Momentaufnahme, die von den unterjährig schwankenden Einnahmen der Sozialversicherung beeinflusst werde, so die Statistik Austria. Gegenüber dem Jahr 2015 legte die Verschuldung im Vorjahr um 5,3 Mrd. Euro zu. Ohne das Bankenpaket, dass durch den Abbau von Krisenbanken wie der Hypo-Bad Bank Heta zur Zeit sukzessive reduziert wird, wäre die Verschuldung noch deutlich stärker gestiegen, heißt es bei der Statistik.

(APA/Reuters)

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