Die Umweltaktivisten blockieren eine Lieferung mit Diesel-Fahrzeugen. Sie verlangen, dass die 2100 Fahrzeugen zurück nach Deutschland gehen soll.
Umweltaktivisten von Greenpeace haben auf Schlauchbooten und Kajaks vor einem britischen Hafen gegen eine Lieferung von VW-Dieselautos protestiert. Mehrere Aktivisten seien an Bord geklettert, um das Entladen des Schiffs im Hafen von Sheerness in Kent zu verhindern, berichtete Greenpeace am Donnerstag.
Nach Angaben von Volkswagen transportierte das Schiff zahlreiche VW-Fahrzeuge, darunter Benziner, Diesel und Elektroautos. "Die Diesel-Fahrzeuge, um die sich der Protest dreht, erfüllen die strengen Euro-6-Standards", sagte ein Sprecher des Unternehmens.
Entladenen Diesel-Pkw stillgelegt
Greenpeace kündigte an, die Aktivisten würden nicht aufgeben, bevor Volkswagen dem Rücktransport der Diesel-Fahrzeuge nach Deutschland zugestimmt habe. Das Schiff liefert laut Greenpeace bis zu 2100 Neuwagen von Emden nach Großbritannien. Zahlreiche Aktivisten versuchten den Angaben zufolge zudem, entladene Diesel-Pkw auf einem Stellplatz im Hafen stillzulegen - indem sie Autoschlüssel an sich brachten und Nachrichten auf den Motoren hinterließen.
"Der Abgasbetrug ist vor zwei Jahren aufgeflogen, aber die Autoindustrie verkauft weiter Lügen", sagte Andree Böhling, Greenpeace-Experte für Mobilität, laut Webseite. "Diesel-Pkw sind nicht sauber, und sie leisten keinen Beitrag zum Klimaschutz. Sie gehören abgeschafft." In Großbritannien soll der Verkauf neuer Autos mit Diesel- oder Benzinantrieb ab 2040 untersagt werden.
Volkswagen hatte im September 2015 zugegeben, die Abgasreinigung an Millionen von Dieselmotoren manipuliert zu haben. Dies hatte den Konzern in eine tiefe Krise gestürzt. Allerdings kündigte Konzernchef Matthias Müller auf der IAA an, dass VW die Investitionen in die Elektromobilität bis 2030 auf 20 Milliarden Euro hochfährt. Bis 2025 bringen die Konzernmarken demnach insgesamt mehr als 80 neue Autos mit E-Motor auf den Markt, darunter rund 50 reine E-Autos und 30 Plug-in-Hybride.
(APA/dpa)