Siemens: neuer Anlauf für Zuggeschäft

FILE PHOTO: A logo of Siemens is pictured on a building in Mexico City
FILE PHOTO: A logo of Siemens is pictured on a building in Mexico City(c) REUTERS (Edgard Garrido)
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Gespräche mit Alstom und Bombardier über Fusion.

München. Bombardier oder Alstom? Siemens hält sich bei Überlegungen zur Zukunft der Zugsparte alle Optionen offen. Laut einem Insider spricht der deutsche Technologiekonzern auch mit dem französischen Konkurrenten Alstom über eine Fusion seiner Zugsparte. Bisher waren Gespräche mit Bombardier bekannt, die Entscheidung wurde vertagt. Jetzt heißt es, die Entscheidung, mit welcher der beiden Partner die Verhandlungen fortgesetzt werden, solle in den kommenden Tagen fallen.

Die drei Konzerne sind die weltweit größten Anbieter im Bahnbereich und rüsten gegen die chinesische Konkurrenz. Der chinesische Bahnriese CRRC, selbst durch die Fusion der beiden größten Zughersteller des Landes entstanden, ist größer als die Bahnsparten von Siemens, Bombardier und Alstom zusammen.

Anders als bei Bombardier, wo zwei Gemeinschaftsunternehmen mit wechselseitiger Führung – für Züge und für Signaltechnik – im Raum stehen, würde Siemens bei einer Entscheidung für Alstom die Zugsparte in den französischen Konzern einbringen und im Gegenzug die Mehrheit an Alstom übernehmen.

Im August sollen Siemens und Bombardier kurz vor einer Einigung gestanden sein. Inzwischen sei man aber skeptisch, wie stabil das Konstrukt mit den beiden Joint Ventures sei, sagte der Insider.

Egal wie das Feilschen ausgeht, es hat Auswirkungen auf Österreich. Das Mobility-Zentrum von Siemens bildet mit vier deutschen Werken die Bahnsparte mit acht Mrd. Euro Umsatz. In Wien produzieren 1200 Beschäftigte Straßen- und U-Bahnen sowie Züge, wie den Railjet. In Graz ist das Weltkompetenzzentrum für Fahrwerkstechnik mit 1000 Mitarbeitern. (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.09.2017)

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