Weidmann: Für Kandidaten als nächsten EZB-Chef kein Land ausklammern

Jens Weidemann bei der Verleihung des Deutschen Radiopreises 2017 in der Elbphilharmonie Hamburg 0
Jens Weidemann bei der Verleihung des Deutschen Radiopreises 2017 in der Elbphilharmonie Hamburg 0imago/Future Image
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Der deutsche Notenbankchef selbst wird als potenzieller Nachfolger von EZB-Chef Draghi gehandelt.

Der nächste EZB-Präsident sollte laut Bundesbank-Chef Jens Weidmann unabhängig von seiner Nationalität bestimmt werden. "Wenn wir bestimmte Länder ausklammern, dann entspricht das nicht der Idee von Europa, wie ich sie im Kopf habe. Und es würde natürlich nicht das Image der EU und des Euro stärken", sagte der deutsche Notenbankchef in einem Interview des italienischen TV-Senders RAI.

Der 49-Jährige wird als potenzieller Nachfolger von EZB-Chef Mario Draghi gehandelt. Der Bundesbank steht er seit Mai 2011 vor. Seine Amtszeit läuft dort noch bis 2019. Die Amtszeit des Italieners Draghi bei der Europäischen Zentralbank (EZB) endet im Herbst 2019.

Der frühere italienische Ministerpräsident Enrico Letta hatte zuletzt gesagt, es wäre ein "Desaster", würde Weidmann auf Draghi folgen. Draghi steht für eine extrem lockere Geldpolitik, die Weidmann wiederholt kritisiert hat. "Der Spiegel" hatte diesen Monat berichtet, Frankreich und Italien seien offen für einen Deutschen an der EZB-Spitze, nicht aber Weidmann.

(APA/Reuters)

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