Moody's: Air Berlin-Aufteilung "gesund" für Lufthansa und easyJet

Ein Air Berlin Airbus A330 223 rollt nach der Landung zu seiner Parkposition am Flughafen Muenchen
Ein Air Berlin Airbus A330 223 rollt nach der Landung zu seiner Parkposition am Flughafen Muenchenimago/Stephan Görlich
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Experten erwarten eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und eine höhere Preisdisziplin in Deutschland und Österreich. Der Ratingentur zufolge werden in Europa fünf große Fluggesellschaften übrig bleiben.

Die Ratingagentur Moody's schätzt die geplante Aufteilung des Passagiergeschäftes der insolventen Air Berlin (inklusive der österreichischen Niki) durchaus positiv ein. Die beiden bevorzugten Bieter Lufthansa und easyJet werden dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland und Österreich verbessern können, so Moody's in einer aktuellen Einschätzung des geplanten Deals.

Die bevorstehende Aufteilung werde auch zu einer gesünderen Struktur, höheren Preisdisziplin und einer rationaleren Auslastung der Kapazitäten in der Luftfahrtindustrie führen. Die noch nicht veröffentlichten Kaufpreise dürften keinen bedeutenden Einfluss auf das Finanzprofil oder die Liquidität der beiden Fluglinien haben, so Moody's-Vizepräsident Sven Reinke.

Zerschlagung von Alitalia erwartet

Im Zusammenhang mit der Situation um die italienische Fluglinie Alitalia geht Moody's davon aus, dass sie sehr unwahrscheinlich eine unabhängige Fluglinie bleiben wird, auch wenn die Marke weiter bestehen bleiben könnte. Wenn Alitalia aufgespalten und von anderen Fluglinien übernommen wird - was die wahrscheinlichste Entwicklung der Insolvenz sei - würde eine weitere große europäische Fluggesellschaft verschwinden. Das könnte die Konsolidierung in der europäischen Luftfahrtindustrie beschleunigen.

Ein weniger fragmentierter europäischer Markt in Verbindung mit geringeren Überkapazitäten würde sich positiv auf den Sektor und die fünf großen Fluggesellschaftsgruppen Lufthansa, IAG (mit British Airways und Iberia), Air France-KLM, Ryanair und easyJet auswirken. Ihr Marktpositionen würden nämlich weiter gestärkt werden.

(APA)

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