Die Technologie hinter Bitcoin werde auch von Notenbanken eingesetzt werden, erwartet Unternehmensberater Deloitte. Das bringe einen „Wettbewerb der Währungen“.
Wien. Dass die Blockchain in den vergangenen Monaten in der Finanzwelt auch auf höchster Ebene zum Thema wurde, ist spätestens seit Mitte September klar. Denn vor etwa zwei Wochen publizierte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich – sozusagen die Zentralbank aller Nationalbanken – eine Studie, in der sie die nationalen Notenbanken auffordert, die wichtigste Kryptowährung, Bitcoin, und ihre rund 900 Konkurrenten nicht mehr zu ignorieren. Stattdessen sollten sie sich überlegen, eigene Digitalwährungen auszugeben und so festzulegen, wie solche ausgestaltet sein müssten.
Ein Schritt, der in Zukunft mit Sicherheit erfolgen wird, glaubt Dirk Siegel, Blockchain-Experte von der Unternehmensberatung Deloitte. „Die Notenbanken werden ihre Währungen in die Blockchain stellen“, so Siegel zur „Presse“. So würden Kryptowährungen zu einer echten Alternative zum heute bekannten Zahlungsverkehr. Aber nicht nur das: „Dadurch wird es auch zu einem Wettbewerb der Währungen kommen.“ Denn ohne Transaktionskosten wäre es auch im täglichen Leben möglich, nicht nur mit der eigenen Landeswährung zu bezahlen. Steht etwa der Dollarkurs gerade gut, könnte es vorteilhaft sein, auch in Europa mit der US-Währung zu bezahlen – oder umgekehrt.