Drei Anbieter dominieren den Onlinehandel in Österreich

Zalando zählt zu den führenden Online-Händlern in Österreich
Zalando zählt zu den führenden Online-Händlern in Österreich AFP (DANIEL ROLAND)
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Der Onlinehandel in Österreich wächst auf hohem Niveau. Die Top 3 stehen für 40 Prozent des Branchenumsatzes. In Europa werden mittlerweile jährlich 720 Millionen Sendungen verschickt.

Die Top-100 umsatzstärksten Onlineshops haben im Vorjahr 2,1 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet (plus neun Prozent), ein Viertel davon machte allein der Online-Händler Amazon. Das sind die Ergebnisse einer Studie des deutschen EHI Retail Instituts und des Statistik-Portals Statista in Kooperation mit dem Handelsverband.

Sie zeigen vor allem eine sehr starke Konzentration an der Spitze: Rund 841 Millionen Euro wurden allein von den Top 3 Online-Unternehmen in Österreich - Amazon, Zalando und Universal - erwirtschaftet. Das sind etwa 40 Prozent des Gesamtumsatzes der 100 umsatzstärksten Onlinehändler. Damit habe die Konzentration an der Spitze ein signifikantes Maß angenommen, wodurch der Ruf nach Regulierungen lauter werde, betont Rainer Will vom Handelsverband Österreich.

Die umsatzstärksten Onlineshops blieben die Generalisten mit einem Anteil 42,3 Prozent, gefolgt von Fashion-Anbietern (24,4 Prozent) und Anbietern von Unterhaltungselektronik (17 Prozent).

Paketversand in Europa boomt

Dank Wirtschaftsaufschwung und Onlineshopping boomt der internationale Paketversand in Europa. "Mittlerweile werden jährlich 720 Millionen Sendungen verschickt, bis 2019 erwarten wir sogar 908 Millionen", heißt es von A.T. Kearney. Die Einnahmen pro Paket sinken aber. Kurierdienste müssten über kurz oder lang Zuschläge einheben - etwa zu Weihnachten, wenn besonders viele Packerl verschickt werden.

Der europäische Markt für internationale Kurier-, Express- und Paketdienste ist auf Wachstumskurs: 2016 stiegen die Umsätze im Jahresvergleich in 13 untersuchten Ländern um 5 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro, die Sendungen nahmen indes um 10 Prozent auf 720 Millionen zu, geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Unternehmensberaters A.T. Kearney hervor. Auch der österreichische Markt ist 2016 um 9 Prozent gewachsen. Weil immer öfter online eingekauft wird, wächst das Geschäft mit Privatkunden stärker als jenes im B2B-Bereich.

Die Paketdienstleister kämpfen jedoch mit sinkenden Einnahmen pro Sendung: "Immer mehr leichte Pakete, fallende Kraftstoffpreise und der Trend zu Transporten innerhalb Europas drücken die Einnahmen pro einzelner Sendung nach unten", betont Jan Matuska, Manager und Transportexperte bei A.T. Kearney die Herausforderungen der Branche. Viele Kunden seien auch nicht bereit, höhere Grundpreise für Dienstleistungen zu bezahlen - daher müssten Kurier-, Express- und Paketunternehmen sich vor allem in Hochphasen wie Weihnachten darauf einstellen, Zuschläge zu erheben.

Zudem müsse sich die Branche etwas für die letzten Meter der Lieferungen bis zur Haustür überlegen. "Die Kosten pro Stopp müssen durch höhere Frequenzen gesenkt sowie profitablere Lösungen für E-Commerce-Sendungen gefunden werden", so A.T. Kearney.

(APA)

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