Österreich vergrößert Loch in der Außenhandelsbilanz massiv

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Das Defizit im internationalen Warenaustausch stieg heuer in den ersten sieben Monaten gegenüber dem Vorjahr um eine knappe Milliarde Euro.

Österreich erzielt zwar kräftige Exportsteigerungen, doch die Importe aus anderen Ländern legen noch stärker zu. Das Defizit im internationalen Warenaustausch hat sich daher heuer zwischen Jänner und Juli gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 1,85 auf 2,79 Milliarden Euro um gut 50 Prozent ausgeweitet, geht aus vorläufigen Zahlen der Statistik Austria von heute, Montag, hervor.

Der Wert der Ausfuhren erhöhte sich in den ersten sieben Monaten um 7,9 Prozent auf 82,32 Milliarden Euro. Die Einfuhren kletterten aber um 8,9 Prozent auf 85,12 Milliarden Euro.

Knapp drei Viertel werden mit EU gehandelt

Gut 70 Prozent des Außenhandels wickelt Österreich mit den Ländern der Europäischen Union ab. Die heimischen Lieferungen in EU-Mitgliedstaaten stiegen im Berichtszeitraum um 8,3 Prozent auf 57,71 Milliarden Euro. Parallel dazu nahmen die Importe aus dem EU-Raum um 7,6 Prozent auf 60,09 Milliarden Euro etwas weniger stark zu. Dadurch verringerte sich das österreichische Handelsbilanzdefizit mit der EU gegenüber der Vorjahresperiode von 2,57 auf 2,38 Milliarden Euro.

Beim Warenhandel mit Drittstaaten, also Ländern außerhalb der EU, erhöhten sich die Importe nach Österreich mit einem Plus von 12,1 Prozent auf 25,03 Milliarden Euro wesentlich deutlicher als die Exporte mit einem Zuwachs von 6,8 Prozent auf 24,62 Milliarden Euro. Das Handelsbilanzdefizit betrug 0,41 Milliarden Euro - im Vorjahr hatte Österreich außerhalb der EU noch einen Überschuss von 0,72 Milliarden Euro erzielt.

Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl sieht in der deutlichen Exportsteigerung der heimischen Wirtschaft ein Zeichen, dass die heimischen Betriebe ihre internationale Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. "Wir steuern für das Gesamtjahr 2017 schnurgerade und zielsicher auf ein 'All-time-high' (Allzeithoch, Anm.) bei den Ausfuhren zu", so Leitl in einer Aussendung.

(APA)

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