Reisekonzerne: Tickets werden nach Aus von Air Berlin (vorerst) nicht teurer

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GERMANY-AVIATION-MERGER-LUFTHANSA-AIRBERLINAPA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Mittelfristig erwarten die Veranstalter sehr wohl Preissteigerungen. Vorerst bedeute die Pleite aber nur mehr Arbeit und zusätzliche Kosten, "die wir tragen".

Die Übernahme von großen Teilen der Air Berlin durch Lufthansa wird nach Einschätzung von deutschen Reiseveranstaltern vorerst nicht zu steigenden Flugpreisen führen. Auf den touristischen Strecken dürften die Preise für die Sommersaison 2018 sogar unter Druck geraten, sagte René Herzog, Chef der DER Touristik Zentraleuropa, voraus.

Die Wettbewerber von Air Berlin hätten sich auf das Ende der Fluggesellschaft vorbereitet und ihr Angebot auf attraktiven Verbindungen ausgebaut. Mittelfristig erwartet der Manager jedoch eher steigende Preise.

Im Europaverkehr sieht Herzog jetzt schon diesen Trend auf Verbindungen, wo die Konkurrenz durch Air Berlin entfällt. "Auf der Strecke Frankfurt-Zürich ist bereits zu sehen, was passiert, wenn der Wettbewerb schwindet: hohe Ticketpreise", sagte Herzog.

"Nur scheinbar weniger Wettbewerb"

"Der Wegfall der Air Berlin/Niki bedeutet nur scheinbar weniger Wettbewerb", hieß dagegen es bei Alltours. Zwar falle eine Airline weg, deren Kapazitäten blieben aber zum größten Teil durch die Übernahme erhalten. Zugleich hätten Fluggesellschaften wie zum Beispiel Tuifly, Germania und Small Planet ihr Angebot ausgebaut, neue Anbieter seien hinzu gekommen. "Insgesamt hat der Flugmarkt für Urlaubsreisen im Sommer 2018 trotz der Air-Berlin-Insolvenz etwa zehn Prozent mehr Kapazitäten als im Sommer 2017". Insgesamt blieben die Flugpreise für den kommenden Sommer stabil.

Die Pleite von Air Berlin bedeute für die Veranstalter mehr Arbeit und zusätzliche Kosten. Die Streichungen auf der Fernstrecke durch die Insolvenz hätten für DER Touristik zu deutlichen Mehrkosten geführt, "die wir tragen", sagte Herzog. Auch Alltours-Geschäftsführer Markus Daldrup sprach jüngst von Zusatzkosten und Mehrarbeit. "Vor allem die Suche nach Ersatz für die kurzfristigen Absagen für die Karibik war sehr aufwendig", hatte er "touristik aktuell" gesagt.

(APA/dpa)

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