Manager sind so optimistisch wie noch nie

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Das Wirtschaftswachstum werde noch steigen, sagt die mehrhei8t der von PwC befragten Firmenbosse. Terrorismus, geopolitische Unsicherheiten, Cyberbedrohungen und Klimawandel sind die größten Wachstumsrisiken.

So viele Firmenbosse wie nie blicken optimistisch auf die weltweite Wirtschaftslandschaft – zumindest kurzfristig. Das ist das Kernergebnis des "21st Global CEO Survey" von PwC, der am Montagabend beim World Economic Forum in Davos veröffentlicht wurde. Für die jährliche Studie wurden rund 1.300 CEOs auf der ganzen Welt befragt. 57 Prozent der Führungskräfte gehen davon aus, dass sich das globale Wirtschaftswachstum in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird. Dieser Wert ist fast doppelt so hoch wie im Vorjahr (29 Prozent) und die größte Steigerung seit Beginn der Befragung im Jahr 2012.

Besonders groß ist der Optimismus in den USA (59 Prozent), nachdem 2017 aufgrund der US-Wahlen Unsicherheit herrschte. In Brasilien stieg der Anteil der zuversichtlichen Manger sogar von 38 auf 80 Prozent und selbst in weniger optimistischen Ländern wie Japan von elf auf 38 Prozent. "Der Optimismus basiert auf starken wirtschaftlichen Indikatoren. Die ökonomischen Rahmenbedingungen sind gut und das BIP wird laut Schätzungen in den meisten großen Märkten steigen. Somit ist es keine Überraschung, dass sich CEOs ihrer Sache so sicher sind“, sagt Aslan Milla, Senior Partner bei PwC Österreich.

Die guten Aussichten steigern auch das Vertrauen der CEOs in die Zukunft ihrer eigenen Unternehmen: 42 Prozent der Manager gaben an, sie seien bezüglich der Wachstumsaussichten ihres eigenen Unternehmens in den nächsten zwölf Monaten „sehr zuversichtlich“. Letztes Jahr lag dieser Wert noch bei 38 Prozent. Auch hier liegen die US-Manager vorne. Im Vereinigten Königreich, wo die Brexit-Verhandlungen erst kürzlich einen wichtigen Meilenstein erreicht haben, fiel der Wert hingegen von 41 auf 34 Prozent.

Was Branchen betrifft, zählen Technologie, Business Services sowie die Pharma- und Life-Science-Branche  zu den positivsten. Die Wachstumsstrategien bleiben im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert: CEOs verlassen sich auch weiterhin auf organisches Wachstum, Kostensenkung, strategische Partnerschaften und Fusionen/Übernahmen. Leicht gestiegen ist jedoch das Interesse an Partnerschaften mit Entrepreneuren und Startups.

Als führender Wachstumsmarkt für die nächsten zwölf Monate gelten erneut die USA. Sie könnten ihre Führungsposition gegenüber China dabei noch verstärken. Deutschland bleibt auf dem dritten Platz, gefolgt vom Vereinigten Königreich. Indien konnte Japan überholen und belegt nun den fünften Platz der attraktivsten Märkte 2018.

Mangel an digitalem Wissen

Vom Vertrauen in kurzfristiges Umsatzwachstum profitiert auch der Arbeitsmarkt, wobei allerdings mehr als ein Viertel der Top-Manager wegen der Verfügbarkeit von digitalem Fachwissen im eigenen Land sehr besorgt ist. Nur 18 Prozent der Manager gehen davon aus, dass sie Stellen streichen werden. Dies betrifft besonders die Finanzdienstleistungen. 28 Prozent der Arbeitsplätze im Bereich Banken und Kapitalmärkte werden hauptsächlich durch Technologie und Automatisierung verloren gehen. „Regierungen und Unternehmen auf der ganzen Welt müssen bei der digitalen Agenda zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen, um Talenten die richtigen Chancen zu bieten. Unternehmen müssen Mitarbeiter darüber hinaus attraktive Möglichkeiten bieten und sie dazu ermutigen, sich im Laufe ihrer Karriere umzuschulen oder neue Fertigkeiten zu erlernen. Das Interesse an Ausbildungen und Praktika zeigt, dass lebenslanges Lernen in einem Unternehmen oder in einer Branche essenziell ist“, sagt  Milla.

Ungeachtet des Optimismus in der globalen Wirtschaft wächst die Sorge wegen verschiedener unternehmerischer, sozialer und wirtschaftlicher Risiken: geopolitische Unsicherheit, Cyberbedrohungen, Terrorismus, Verfügbarkeit von Fachkräften bzw. Kompetenzen  gelten als die größten Risiken und werden höher eingeschätzt als die bekannten Gefahren für das Unternehmenswachstum wie z.B. die Wechselkursvolatilität oder Änderungen des Verbraucherverhaltens.

Stärker als in der Vergangenheit wird der Klimawandel und Umwekltschäden als Bedrohung gesehen: der Anteil jener CEOs, die sich darüber Sorgen machen, hat sich  verdoppelt.

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