Buwog-Affäre: Hausdurchsuchung bei Baukonzern Porr

Porr
Porr(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
  • Drucken

Steuerfahndung und BKA durchsuchten die Zentralen des Baukonzerns Porr und dessen Immobilientochter UBM. Es geht um Provisionszahlungen an die Lobbyisten Meischberger und Hochegger.

Nach der Großrazzia von Dienstag ist es auch am Donnerstag zu neuen Hausdurchsuchungen im Zuge der Buwog-Affäre gekommen, berichtet "profil online". Betroffen waren diesmal die Firmenzentralen des Baukonzerns Porr und dessen Immobilientochter UBM. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Gerhard Jarosch, bestätigt den Bericht.

Es gehe um eine Provisionszahlung des Porr-Konzerns an die Lobbyisten Walter Meischberger und Peter Hochegger, sagte Jarosch. Bei Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser sei keine Hausdurchsuchung durchgeführt worden.

Hintergrund ist laut "profil online" eine Provisionszahlung des börsenotierten Porr-Konzerns an Meischberger und Hochegger in Höhe von 200.000 Euro, um "Hindernisse in Zusammenhang mit einem von der Porr in Linz entwickelten Büroprojekt aus dem Weg zu räumen". Dabei dürfte es um die zunächst verzögerte Einmietung der Finanzlandesdirektion Oberösterreich in den neuen Gebäudekomplex nahe dem Hauptbahnhof gegangen sein.

Die Behörde untersteht dem Finanzministerium, welches damals vom Meischberger-Vertrauten und Geschäftspartner Karl-Heinz Grasser geführt wurde. Die Auszahlung des Porr-Honorars erfolgte erst 2007 - wie zuvor bei der Buwog. Die Zahlung soll wie bei der Buwog über die zypriotische Firma Astropolis gelaufen sein.

Porr bestätigt Honorar über 200.000 Euro

Porr bestätigt, im Jahr 2005 mit dem Lobbyisten Peter Hochegger ein Honorar über 200.000 Euro vereinbart zu haben, weist aber den Vorwurf zurück, damit Hindernisse in Zusammenhang mit einem von der Porr in Linz entwickelten Büroprojekt aus dem Weg geräumt zu haben. "Der Konnex mit einem Linzer Projekt ist für das Unternehmen in keiner Weise nachvollziehbar", sagte der Sprecher des Unternehmens, Peter Walder.

Auch ein Sprecher der Porr-Immobilientochter UBM meldete sich zu Wort: "Wir sind nicht beschuldigt, die Behörde sucht nur nach Hinweisen". Man kooperiere daher auch bereitwillig mit der Justiz.

Porr erläutert die Geschäftsbeziehung mit Hochegger so: Bereits seit dem Jahr 2000 sei die Porr Solutions Immobilien- und Infrastrukturprojekte GmbH (damals noch Porr Immoprojekt GmbH) mit Hochegger in Geschäftsbeziehung gestanden. Die Geschäftsbeziehung sei nicht auf einzelne Projekte beschränkt gewesen, sondern habe neben Medienbeobachtung, auch Unterstützung bei der Verwertung einzelner Projekte und Beratungsleistungen umfasst.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.