Österreich lässt Debatte um Banken-Verluste wieder aufleben

Vize-Gouverneur Andreas Ittner: "Der MPE-Ansatz bildet die aktuelle Struktur der österreichischen Banken am besten ab"
Vize-Gouverneur Andreas Ittner: "Der MPE-Ansatz bildet die aktuelle Struktur der österreichischen Banken am besten ab" APA/HELMUT FOHRINGER
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Österreichische Behörden sind der Ansicht, dass osteuropäische Länder mögliche Pleiten von Tochtergesellschaften innerhalb ihrer Grenzen abwickeln und sicher stellen sollten.

Österreichische Banken, die nach dem Ende des kommunistischen Regimes rasch nach Osteuropa strömten und dadurch zu den größten Kreditinstituten in der Region wurden, stehen vor einer Wiederbelebung der zehn Jahre alten Debatte, wer für den Zusammenbruch einer lokalen Tochtergesellschaft aufkommt, sagt ein führender Notenbanker.

Österreichische Behörden sind der Ansicht, dass osteuropäische Länder mögliche Pleiten von Tochtergesellschaften innerhalb ihrer Grenzen abwickeln und sicher stellen sollten, dass die Kosten durch lokal begebene Wertpapiere abgedeckt werden, sodass die Banken-Muttergesellschaften und Österreich effektiv abgeschirmt sind, sagte Vize-Gouverneur Andreas Ittner in einem Interview.

Die gesamten Aktiva der osteuropäischen Einheiten österreichischer Banken belaufen sich auf etwa 200 Milliarden Euro oder zwei Drittel des Volumens der Volkswirtschaft des Landes, so die Notenbank. Bei dem von Österreich favorisierten Multiple-Point-of-Entry-Ansatz (MPE) wird eine in ernste Schwierigkeiten geratene Tochtergesellschaft, deren Muttergesellschaft sie nicht retten kann oder will, von den lokalen Behörden übernommen. Sie retten die so genannte "Good Bank" in einem vorab geschnürten Deal unter neuer Eigentümerstruktur.

"Der MPE-Ansatz bildet die aktuelle Struktur der österreichischen Banken am besten ab", sagte Ittner. "Sie haben lokale Tochterbanken mit lokalem Funding, dann sollte es auch eine lokale Verantwortung geben." Die Einheiten sollten lokal verankert bleiben, fügte er hinzu.

(Bloomberg)

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