Merkel pocht in China auf Dialog in allen Bereichen

Angela Merkel bei Li Keqiang in Peking
Angela Merkel bei Li Keqiang in PekingAPA/EPA/KAY NIETFELD
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Deutschland und China sollten nach Ansicht von Angela Merkel ihre Zusammenarbeit auf allen Ebenen verstärken. Beide Länder sollten zudem an einem "multilateralen globalen System" arbeiten, sagte Merkel zum Auftakt ihres zweitägigen China-Besuchs in Peking.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang haben sich angesichts der Abschottungspolitik der USA zu globalem Freihandel und internationalen Lösungsansätzen für Krisen bekannt. Merkel pochte nach einem Gespräch mit Li am Donnerstag in Peking zugleich auf gleiche Marktzugangsbedingungen für deutsche Firmen in China wie für chinesische Unternehmen in Deutschland.

Der deutschen Bundesregierung sei es sehr recht, wenn China mehr in der Bundesrepublik investiere, betonte die Kanzlerin. Merkel sagte, sie wünsche sich Fortschritte bei den Verhandlungen über ein Investitionsschutzabkommen zwischen der EU und China. Dies könne eine Grundlage für ein späteres Freihandelsabkommen sein. Zu den bilateralen Problemen in der Wirtschaft und im Blick auf die Menschenrechtslage in China sagte die Kanzlerin, man habe zwischen Berlin und Peking Gesprächsformate gefunden, in denen auch schwierige Themen offen angesprochen werden könnten.

Merkel wurde mit militärischen Ehren in Peking empfangen. Am Nachmittag soll sie auch mit Präsident Xi Jinping zusammentreffen. Am Freitag wird Merkel die Wirtschaftsmetropole Shenzhen besuchen. Schwerpunkte der Reise sind ein besserer Marktzugang für deutsche Firmen und internationale Krisen wie der US-Ausstieg aus dem Atomabkommen mit Iran. Sowohl Deutschland als auch China wollen an dem Abkommen festhalten. Merkel will mit der chinesischen Führung auch über eine Reform der Welthandelsorganisation WTO und die US-Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte sprechen. 

Vor den Anfang Juli in Berlin bevorstehenden deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen sagte Merkel, sie wünsche sich ein Abkommen mit Peking über die Zusammenarbeit im Automobilbereich, etwa bei dem Thema autonomes Fahren. Zudem wolle man im Juli den Praktikantenaustausch intensivieren.

(APA/dpa)

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