Mehr Frauen, weniger Ausländer in deutschen Aufsichtsräten

xmhx v l Deutsche Bank Logo am 24 05 2017 Frankfurt am Main Deutsche Bank Deutsche Bank AG Ak
xmhx v l Deutsche Bank Logo am 24 05 2017 Frankfurt am Main Deutsche Bank Deutsche Bank AG Akimago/Jan Huebner
  • Drucken

34 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder in deutschen Konzernen sind Frauen. Der Anteil der Ausländer ist hingegen auf 28 Prozent gesunken. Die obersten Führungsetagen sind noch stärker männlich dominiert.

Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der größten deutschen Konzerne ist nach den Hauptversammlungen im Frühjahr auf 34 Prozent gestiegen, der Anteil der Ausländer dagegen auf 28 Prozent gesunken. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Auswertung der amerikanischen Personalberatung Russell Reynolds.

54 Aufsichtsräte kämen aus anderen europäischen Ländern, 11 aus den USA, aber: "Die wichtigen Zukunftsmärkte Asien, Lateinamerika und Afrika sind personell in den Dax-30-Aufsichtsräten praktisch nicht vertreten", heißt es in der Studie.

Eine weibliche AR-Chefin

Den 30 größten deutschen Unternehmen fehlen 1.100 Managerinnen, um jeweils 30 Prozent der Posten in den ersten drei Führungsebenen mit Frauen zu besetzen, erklärte Russell Reynolds. Unterdessen hätten mittlerweile fast alle DAX-Unternehmen die gesetzliche Frauenquote im Aufsichtsrat erfüllt.

Einzig der Sportartikelhersteller Adidas und der Pharmakonzern Beiersdorf lägen noch unter der Marke von 30 Prozent.

In machtvollen Positionen sitzen allerdings die wenigsten davon. So gebe es mit Simone Bagel-Trah beim Konsumgüterhersteller Henkel nur eine einzige weibliche Aufsichtsratsvorsitzende. Nur zehn von 129 Aufsichtsrats-Ausschüssen würden von Frauen geleitet, hieß es.

Weibliche Führungskräfte gesucht

Auf Kapitalseite seien heute 81 von 256 Aufsichtsräten Frauen, also 32 Prozent. Auf Arbeitnehmerseite seien es sogar 36 Prozent. Aber die einzige weibliche Aufsichtsratsvorsitzende sei Simone Bagel-Trah bei Henkel. Auch die Vorstände und die Managementebenen direkt darunter seien männlich dominiert. "Allein um auf 30 Prozent zu kommen, fehlen dem Dax-30 momentan auf den ersten drei Führungsebenen über 1100 weibliche Top-Führungskräfte", stellten die Personalberater fest.

"Für qualifizierte Frauen, die ganz nach oben wollen, sind goldene Zeiten angebrochen. Es werden dringend weibliche Führungskräfte gesucht", sagte Jens-Thomas Pietralla von Russell Reynolds Associates.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.