12-Stunden-Tag

Arbeitszeit: ÖGB-Chef schlägt Clearingstelle bei Produktionsspitzen vor

19. OeGB - BUNDESKONGRESS:  KATZIAN
19. OeGB - BUNDESKONGRESS: KATZIANAPA/HANS PUNZ
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Die Regierung sollte dafür auf die neue Regelung zum 12-Stunden-Tag verzichten, fordert Wolfgang Katzian. Für weitere Schritte ließ sich der ÖGB-Chef nicht in die Karten blicken.

Die Regierung sollte auf das geplante Gesetz zum 12-Stunden-Arbeitstag verzichten - stattdessen sollte eine "Clearingstelle" eingerichtet werden, die binnen 48 Stunden über die Zulässigkeit einer zwölfstündigen Arbeitszeit zur Abdeckung von Produktionsspitzen entscheiden soll. Das schlug ÖGB-Chef Wolfgang Katzian in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" vor.

Dass die gegenwärtige Regelung im Paragraf sieben, Absatz vier des Arbeitszeitgesetzes, wonach für zwölf Stunden Arbeit eine Betriebsvereinbarung geschlossen werden muss, von den Unternehmern oft als umständlich empfunden wurde, stellt Katzian nicht in Abrede. "Mitbestimmung ist immer kompliziert", sagte der ÖGB-Chef. Er wäre jederzeit für eine Beschleunigung der Abläufe zu haben gewesen. Aber das sei von der Wirtschaft nie an die Arbeitnehmervertreter herangetragen worden.

>>> Dossier: Fluch oder Segen? Das Gerangel um den Zwölf-Stunden-Tag

Wie die Gewerkschaft gegen den 12-Stunden-Tag mobilisieren werde, ließ Katzian offen. "Wir werden zeitgerecht unsere Schritte setzen", sagte er auf die Frage, ob man beim ÖGB einen Generalstreik plane.

Zu den mittlerweile seitens der Regierung dementierten angeblichen Plänen einer Abschaffung der fünften Urlaubswoche meinte Katzian, sollten Wirtschaft und Regierung die Urlaubsregelung infrage stellen, wäre "in diesem Land Feuer am Dach", so Katzian.

(APA)

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