Handelsstreit: China will Konflikt in USA wegverhandeln

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Bei dem Treffen Ende August handelt es sich um das erste offizielle Begegnung beider Seiten, seit die Verhandlungen Ende Juni gescheitert waren.

Im Handelsstreit zwischen den USA und China wollen beide Länder noch im August einen neuen Anlauf zur Lösung des Konflikts unternehmen: Eine chinesische Delegation wird deshalb Ende August auf Einladung der Amerikaner in die USA fliegen, teilte das Handelsministerium in Peking am Donnerstag mit. China erklärte, die in die USA reisende Delegation werde vom stellvertretenden Handelsminister Wang Shouwen angeführt werden. Auf US-Seite werde David Malpass, Staatssekretär für internationale Angelegenheiten im Finanzministerium, die Gespräche führen. Beide Länder haben schon mehrfach versucht, den Streit im Dialog zu lösen, waren dabei aber nicht entscheidend vorangekommen.

China akzeptiere keine unilateralen Handelsbeschränkungen und begrüße den Dialog, hieß es in der Erklärung weiter. Es wäre das erste offizielle Treffen beider Seiten, seit Verhandlungen zwischen Chinas Vize-Premierminister Liu He und US-Handelsminister Wilbur Ross Anfang Juni in Peking gescheitert waren.

In den vergangenen Wochen hatte sich der Streit zwischen beiden Ländern immer weiter zugespitzt. Nachdem zunächst die USA auf Anordnung von Präsident Donald Trump Sonderzölle auf chinesische Produkte verhängt hatten, reagierte China mit Gegenmaßnahmen. Trump wirft China unfaire Handelspraktiken, erzwungenen Technologietransfer von US-Firmen und Diebstahl geistigen Eigentums vor. Beide Seiten haben indes auch durchblicken lassen, die Probleme durch Verhandlungen lösen zu wollen.

An den Finanzmärkten kam die Neuigkeit gut an. Die US-Aktienfutures legten zu, der Nikkei-Index in Japan drehte leicht ins Plus. Am Devisenmarkt legte der chinesische Yuan zu.

Zuletzt hatte China vor rund einer Woche Abgaben von 25 Prozent auf US-Einfuhren im Volumen von 16 Mrd. Dollar (14,13 Mrd. Euro) angekündigt. Sie sollen hunderte US-Güter betreffen, darunter Diesel und Kohle, Stahlprodukte und Medizintechnik. China reagierte damit auf eine US-Entscheidung, Importe aus der Volksrepublik im gleichen Umfang mit Zöllen von 25 Prozent belasten will. Beide Maßnahmen sollen ab dem 23. August gelten.

US-Präsident Donald Trump stört sich am riesigen Defizit seines Landes im Handel mit China und hat deswegen den Zollstreit vom Zaun gebrochen. Er wirft China auch unfaire Handelspraktiken, erzwungenen Technologietransfer von US-Firmen und Diebstahl geistigen Eigentums vor.

(APA)

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