Deutschland macht Türkei wenig Hoffnung auf Wirtschaftshilfe

German Foreign Minister Maas and his Russian counterpart Lavrov address a news conference at the foreign ministry in Berlin
German Foreign Minister Maas and his Russian counterpart Lavrov address a news conference at the foreign ministry in BerlinREUTERS
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Die Türkei wirbt in Berlin um Wirtschaftshilfe. "Ich glaube aber, dass die Türkei selbst in der Lage ist, die notwendigen Entscheidungen zu treffen", sagt nun Deutschlands Außenminister Heiko Maas.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) hat Hoffnungen der Türkei auf deutsche Wirtschaftshilfe am Freitag, eine Woche vor dem Besuch von Präsident Recep Tayyip Erdogan in Berlin, gedämpft. "Wir haben ein großes Interesse an einer stabilen Türkei, auch wirtschaftlich", sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. "Ich glaube aber, dass die Türkei selbst in der Lage ist, die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um diese Stabilität wiederherzustellen."

Die Türkei leidet unter einer hohen Inflation und einem massiven Wertverfall ihrer Währung in den vergangenen Monaten. Ein Faktor, der diese Talfahrt noch beschleunigte, sind US-Sanktionen gegen die Türkei wegen der Festsetzung eines US-amerikanischen Pastors.

Eine deutsch-türkische Ministerrunde bereitet am (heutigen) Freitag in Berlin den Besuch Erdogans in einer Woche in Deutschland vor. Neben Finanzminister Olaf Scholz nehmen Wirtschaftsminister Peter Altmaier und deren türkische Fachkollegen teil. Dabei dürften auch wirtschafts- und finanzpolitische Fragen zur Sprache kommen. Deutsche Finanzhilfen für die im Ausland hochverschuldete Türkei stehen aber nicht zur Debatte, wie die deutsche Bundesregierung wiederholt bekundete. Nach dem Ministertreffen werden am frühen Abend Scholz, Altmaier und der türkische Finanzminister Berat Albayrak Erklärungen abgeben.

Deutschland ist für die Türkei mit einem Handelsvolumen von rund 37 Milliarden Euro der wichtigste Handelspartner. In der Türkei sind mehr als 7.000 deutsche Firmen tätig.

(APA/Reuters)

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