BWS-Aufsichtsratschef will bis Ende Juni "alles wissen"

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Nach der Entlassung der beiden Vorstände will AR-Chef Binderlehner allenfalls Geld zurückfordern. Ein "gewisser Verdacht" sei erstmals im Dezember aufgetaucht.

Vorige Woche hat die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft der Eisenbahnergewerkschaft (BWS) ihre beiden Vorstände wegen Verletzung der Sorgfaltspflicht fristlos entlassen. Franz Binderlehner, Aufsichtsratschef des Unternehmens und Bundesgeschäftsführer der Dienstleistungsgesellschaft Vida, will bis zur Generalversammlung der Genossenschafter am 28 Juni "alles wissen", sagte er der "Wiener Zeitung".

Binderlehner will Geld zurückfordern, sollte der BWS ein Schaden entstanden sein. "Wenn da irgendjemand einen Schaden angerichtet hat, wird er ihn bezahlen müssen. Wenn wir Geld verloren haben, will ich zuerst einmal das Geld zurückfordern", sagt er der Zeitung. Außerdem will er nach Lücken im Regelwerk des Unternehmens suchen.

Laut Binderlehner ist ein "gewisser Verdacht" im Dezember des Vorjahres aufgetaucht. Bei einer Aufsichtsratssitzung am 20. Dezember seien dann die Vorstände dazu befragt worden. Anschließend hätten Pricewaterhouse und eine Anwaltskanzlei Kommunikation und Dokumente geprüft, was weitere Fragen aufgeworfen habe.

Der Vorstand sei aber dem Begehren nach Einsicht in Konten nicht nachgekommen. "Ich kann nicht mit einem Vorstand zusammenarbeiten, der mir die Einsicht verweigert", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der "Wiener Zeitung": "Wenn da was im Raum steht, das geht einfach nicht." Diese Einsicht stehe ihm gesetzlich zu. Es habe sich, so Binderlehner, um eine "andauernde Dienstpflichtverletzung" gehandelt. Deshalb hätten alle Aufsichtsräte in der außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates in der Vorwoche für die Ablöse der beiden Vorstände, Ex-Eisenbahnergewerkschafter Wilhelm Haberzettl sowie Andreas Hamerle, gestimmt.

(APA)

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