Die stillen Stars aus Österreich, die sich heimlich den Weg an die Spitze bahnen

Symbolbild
Symbolbild(c) imago/imagebroker (imageBROKER/Karl-Heinz Schein)
  • Drucken

Viele Firmen aus Österreich und Deutschland spielen in der internationalen Topliga, sind aber kaum bekannt. Sie kümmern sich weniger um die Marke als um das Produkt.

Wien. Unspektakulärer kann man eine Firma fast nicht benennen. Kein Wunder also, dass der heimische Autozulieferer ZKW bis Ende 2016 nur wenigen ein Begriff war. Dann katapultierte ein Bericht über Übernahmefantasien des japanischen Panasonic-Konzerns das Wieselburger Unternehmen jedoch in die Schlagzeilen. ZKW ist weltweit führend bei Autoscheinwerfersystemen. Und gehört nun dem koreanischen Elektronikkonzern LG. Panasonic hatte im Bieterstreit, wie auch Magna, das Nachsehen.

So schnell kann es gehen. ZKW steht exemplarisch für eine ganze Schar von Firmen, die sich unbemerkt von der Öffentlichkeit den Weg an die Weltspitze bahnen. Man nennt sie „Hidden Champions“. So groß wie ZKW, das 2017 auf 1,2 Milliarden Umsatz kam, sind zwar wenige. Aber sie haben einiges gemeinsam: Sie sind erfolgreich in einer Nische, oft Weltmarktführer. Sie sind häufig noch im Besitz einer Familie oder werden sogar von ihr geführt. Und sie sind enorm wichtig für Europa. In der Öffentlichkeit sind sie kaum bekannt, auch, weil die Eigentümer häufig kein Interesse an Publicity haben.

Sie konzentrieren sich in der Regel auf den B2B-Bereich, also das Geschäft mit anderen Firmen, und nicht mit Endkunden. Sie kümmern sich nicht so sehr um ihre Marke, dafür umso mehr um ihr Produkt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Europäische Autos werden überall gern gekauft.
International

Wo Europa noch stark ist

Chinas schiere Größe und die Innovationskraft der USA scheinen Europa zu erdrücken. Dabei schlägt sich der alte Kontinent in vielen Branchen immer noch gut.
International

Auch in der globalen Topliga gibt es noch viele Europäer

438 der 2000 weltgrößten Konzerne haben ihren Sitz in Europa. Auch bei Forschungsausgaben ist Europa vorn dabei.
International

Das Problem mit der Zukunft, und wie es Europa lösen kann

Das Umfeld für Hightechfirmen wird besser. Ein Facebook-Klon bringt der EU wenig. Ihre Chance ist die Digitalisierung der Industrie.
Eine gut ausgebildete breite Mitte und eine hohe Lebensqualität – wie hier in einem Berliner Coworking Space – machen Europa im internationalen Vergleich attraktiv, sagt Ökonom Gabriel Felbermayr.
International

"Europa ist viel besser, als man erzählt"

Warum es nicht unbedingt Exzellenz braucht, um zur Spitze zu zählen – und er von großen Fusionen nichts hält: der Top-Ökonom Gabriel Felbermayr im „Presse“-Gespräch.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.