Der österreichische Konzern Andritz hat ein Kostensenkungsprogramm bei der deutschen Tochter Schuler beschlossen. Andritz-Chef Leitner: "Die geplanten Maßnahmen sind schmerzlich, aber notwendig“.
Der börsennotierte Anlagenbauer Andritz streicht bei seiner deutschen Tochterfirma Schuler rund 500 Arbeitsplätze. Mit dem Jobabbau hauptsächlich in der Fertigung würden die Kapazitäten an die Schwäche am internationalen Automobilmarkt angepasst, teilte das steirische Unternehmen am Montag in einer Aussendung mit. Ein Maßnahmenprogramm werde mit den Arbeitnehmervertretungen in Deutschland erörtert.
Wolfgang Leitner, Vorstandsvorsitzender der Andritz AG, meint: "Die geplanten Maßnahmen sind zwar schmerzlich, aber notwendig, da aus jetziger Sicht keine Anzeichen einer nachhaltigen Erholung am internationalen Automobilmarkt vorhanden sind und sich die Automobilbranche in einem großen Transformationsprozess befindet. Die Anpassung unserer Kosten- und Fertigungsstrukturen ist unabdingbar, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Schuler zu gewährleisten."
Der Pressenhersteller Schuler mit Sitz in Göppingen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg beschäftigt weltweit rund 6.500 Mitarbeiter, davon knapp 4.200 in Deutschland. Schuler ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Hersteller von Anlagen für die Blechumformung.
Die insgesamt für diese Maßnahme notwendigen außerordentlichen Aufwendungen betragen laut Andritz 85 Mio. Euro, wovon ca. 70 Prozent "cashwirksam" sind, der Rest betrifft Abschreibungen von Vermögenswerten im Zuge der Reduktion der Fertigungskapazitäten. Die Rückstellungen für diese Aufwendungen werden im dritten Quartal 2019 gebucht und werden sich damit ergebnismindernd auf das Geschäftsjahr 2019 der Andritz-Gruppe auswirken, wie es in der Unternehmensmitteilung heißt.
Darüber hinaus werden Wertminderungen auf Firmenwerte in der Höhe von rund 25 Millionen Euro vorgenommen werden.
Ab dem Jahr 2021 rechnet Andritz dann mit einer schrittweisen Verbesserung der Rentabilität von Schuler. Zusammen mit dem bereits laufenden Restrukturierungsprogramm 2018 seien im Vergleich zum laufenden Geschäftsjahr Einsparungen von etwa 60 Mio. Euro zu erwarten, die in voller Höhe ab dem Geschäftsjahr 2022 wirksam werden sollten.
(APA/Red. )