Jeder zehnte Jugendliche hat in Österreich keinen Job, die Zahl ist um zwei Prozent gestiegen. Besonders Junge Migranten sind von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zur restlichen EU steht Österreich aber gut da.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Österreich ist zwar im EU-Schnitt gering, steigt aber weiter. Jeder zehnte Jugendliche hierzulande hat keinen Job, in der EU sucht jeder fünfte nach Arbeit. Mit einer Zunahme von zwei Prozent ist der Anstieg geringer als in der EU (plus 4,2 Prozent). Als Grund für den Anstieg wird in einem Bericht des Wirtschaftsministeriums die Wirtschaftskrise angeführt. Demnach versuchen die Unternehmen ihr bestehendes Personal zu halten und würden dadurch weniger Mitarbeiter neu einstellen.
Laut Wirtschaftsministerium ist die Arbeitslosigkeit bei Personen mit Migrationshintergrund eine der größten Herausforderungen. Es sei davon auszugehen, dass rund ein Drittel bis maximal die Hälfte der Jugendlichen mit Migrationshintergrund ohne weiterführenden Bildungsabschluss aus dem Bildungssystem ausscheiden, während bei den Jugendlichen ohne Migrationshintergrund dieser Anteil deutlich unter 10 Prozent liege, heißt es in der Aussendung.
"Berufsorientierung" im Unterricht
Der Bericht empfiehlt die Einführung eines eigenen Unterrichtsgegenstands "Berufsorientierung" in der 7. und 8. Schulstufe, denn die bisherige integrierte Form der Berufsorientierung habe sich für benachteiligte Jugendliche als unzureichend herausgestellt. Stärker gefördert sollten überdies auch außerschulische Berufsorientierungsangebote wie die "Schnupperlehre" werden.
Um Jugendlichen mit Migrationshintergrund einen besseren Zugang zu einer betrieblichen Lehrausbildung zu ermöglichen, empfiehlt der Bericht auch noch weitere Maßnahmen, etwa die rechtliche und bürokratische Vereinfachung der Beschäftigung von Lehrlingen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft, Beschäftigungsbewilligung bzw. Arbeitserlaubnis für junge Asylwerber, spezielle Beratungs- und Coaching-Angebote sowie die Ausweitung von Kursen zur Verbesserung der Deutschkenntnisse.
(APA)