Investor Rene Benko: Der Graben als "Perle"

Investor Rene Benko Graben
Investor Rene Benko Graben(c) APA (HELMUT FOHRINGER)
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Immobilien-Tycoon Benko spricht über den Graben als "Perle". Er konzentriere sich auf das Dreieck zwischen Kohlmarkt, Tuchlauben und Freyung, das das heißeste Pflaster für Luxus-Aficionados werden soll.

WIEN. Wenn es um große Immobiliendeals, noch dazu in besten Lagen, geht, fällt immer sein Name. Beim jüngsten Megadeal in der Wiener Innenstadt hätte man eine Wette auf Rene Benko aber verloren. Denn er hat den Opernringhof nicht gekauft. Er konzentriere sich auf das Dreieck zwischen Kohlmarkt, Tuchlauben und Freyung, das das heißeste Pflaster für Luxus-Aficionados werden soll, sagt der Investor zur „Presse“.

Der Immobilien-Tycoon hat in den vergangenen zwei Jahren mit seiner Signa Holding die einstige Bawag-Zentrale (Hochholzerhof) in der Tuchlauben gekauft, dann die ehemalige Länderbank-Zentrale Am Hof, und vor Kurzem auch das Gebäude Stock-im-Eisen-Platz 3 am Eck zwischen Graben und Kärntner Straße sowie das Haus Graben 19, wo der „Meinl am Graben“ residiert.

Gerade diese Immobilie gibt nun wieder Anlass zu Spekulationen. Seitdem feststeht, dass sich der Rewe-Konzern die Fürnkranz-Flächen im Herrenhuterhaus am Neuen Markt geschnappt hat und dort einen „Gourmet-Billa“ samt Luxusrestaurant plant, werden in der Wiener Innenstadt Wetten abgeschlossen, wie der Meinl diese Attacke überstehen wird. Zumal Rewe mit dem Münchener Promi-Gastronom und Delikatessenkönig Käfer im Gespräch sein soll.

Außerdem könnte die Konkurrenz künftig nicht nur am Neuen Markt sitzen. Benko bestätigt, dass der ebenfalls zum Handelsriesen Rewe gehörende Merkur und auch Interspar reges Interesse am Untergeschoß der Bawag-Zentrale bekundet haben. In einem Teil davon residierte das Tuchlauben-Kino. Damit käme der Meinl in die Zwickmühle. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, meint Benko und verweist darauf, dass die Wiener Innenstadt bisher mit Lebensmittelgeschäften nicht gerade überversorgt sei. „Ich bin froh, eine Perle wie den Meinl in meinem Portfolio zu haben; es gibt keine Überlegungen, etwas zu ändern.“

Luxus, neue Fußgängerzone

Viel vor hat Benko mit dem Hochholzerhof und der Länderbank-Immobilie. Dort kündigte er eine ganze Reihe neuer Luxus-Shops und ein Hotel an. Gibt es schon Verträge? „Wir sind auf bestem Weg.“ Also nein? „Wir gehen davon aus, über den Sommer die Baubescheide und die Genehmigung für die Verlängerung der Fußgängerzone in die Bogner- und die Seitzergasse zu erhalten – dann machen wir die Verträge“, erklärt Benko. Wobei die „Benko-City“ ausgeweitet wird. Die Erste Bank macht ihr Haus auf der Tuchlauben-Seite frei, dort sollen ebenfalls Geschäfte entstehen. „Eine schöne Ergänzung, das rundet das Ensemble ab“, sagt Benko.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.06.2010)

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