Casinos Austria: Der Kampf gegen die roten Zahlen

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Die Casinos Austria werden heuer nicht gerade vom Glück verwöhnt. Vor allem im Ausland läuft das Geschäft in den Spielbanken nicht nach Wunsch. Der Konzern droht 2010 erstmals in die roten Zahlen zu rutschen.

Wien. Wirtschaftskrise, Rauchverbot, Konkurrenz durch Internetanbieter und hohe Investitionen: Die Casinos Austria (Casag) wurden heuer nicht gerade vom Glück verwöhnt. Während die Tochter Lotterien mit der Internetplattform Win2Day gute Gewinne einfährt, läuft das Geschäft in den Spielbanken im In- und Ausland wenig zufriedenstellend.

Was für das Jahresergebnis nichts Gutes verheißt: Trotz des außerordentlichen Erlöses aus dem Verkauf der Anteile an der Spielbank Luzern und der jüngst per Gesetz reduzierten Spielbankenabgabe von 48 auf 30 Prozent droht der Konzern 2010 erstmals in die roten Zahlen zu rutschen, erfuhr die „Presse“ aus dem Unternehmen.

„Es ist kein Geheimnis, dass Europa ein sehr schwieriges Pflaster ist“, sagt dazu Konzernaprecher Martin Himmelbauer auf „Presse“-Anfrage. Allerdings zeichne sich seit Jahresmitte eine Trendwende ab. Im Inland habe es in den Spielbanken ein zweiprozentiges Gästeplus gegeben. Im Ausland würden die hohen Investitionen in Brüssel, Hannover und Glasgow negativ mit rund 50 Mio. Euro zu Buche schlagen. Außerdem habe es 2009 hohe außerordentliche Erlöse gegeben, was heuer nicht der Fall sei.

Angesichts des „Schicksalsjahres 2011“, in dem die Lizenzen für 15 Spielbanken, die Lotterien-Lizenz und eine Poker-Konzession vergeben werden, ist das alles andere denn eine gute Ausgangsbasis. Ein Verlust soll daher auf jeden Fall vermieden werden, viel Zeit bleibt allerdings nicht.

Erstmals massive Konkurrenz

Womit bei den heute, Dienstag, stattfindenden Aufsichtsratssitzungen der Casag und ihrer Tochter Casinos Austria International (CAI) für Zündstoff gesorgt wäre. Schließlich werden dem Kontrollorgan mit RZB-Chef Walter Rothensteiner an der Spitze die vorläufigen Zahlen für 2010 präsentiert. Konzernchef Karl Stoss hat mehrfach betont, dass der Glücksspielkonzern, der bisher alle Lizenzen für die zwölf bestehenden Spielbanken und die Lotterien (inklusive Video-Lotterieterminals) hält, für alle neuen Lizenzen bieten wird. Erstmals muss die Casag aber gegen massive Konkurrenz antreten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.12.2010)

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