IHS-Felderer stellt dauerhaften Euro-Krisenfonds in Frage

IHSFelderer Sieht dauerhaften EuroKrisenfonds
IHSFelderer Sieht dauerhaften EuroKrisenfondsClemens Fabry
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Der Spitzenökonom verfolgt den Plan für ein permanentes Kriseninstruments mit Skepsis. Der Kauf von Anleihen verschuldeter Euro-Staaten geht ihm ebenfalls zu weit.

"Für mich stellt sich grundsätzlich die Überlegung, ob wir in Europa einen eigenen kleinen IWF brauchen", merkte der Chef des Instituts für Höhere Studien, Bernhard Felderer an. Es stelle sich die Frage, ob das
Einspringen der Europäer beim Griechenlandpaket im vergangenen Jahr überhaupt sinnvoll gewesen sei und ob man das Feld nicht ganz dem Internationalen
Währungsfonds überlassen hätte sollen.

Wenig kann der er auch Vorschlägen abgewinnen, nach denen es dem Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) erlaubt wäre, nicht nur zu garantieren, sondern auch Anleihen verschuldeter Euro-Staaten aufkaufen - wenn auch unter "strikten Bedingungen", wie der luxemburgische Finanzminister Luc Frieden formuliert
hatte. Ein Land, das sich budgetär diszipliniert verhalte, würde gar nicht in die Verlegenheit kommen, sich durch den ESM helfen lassen zu müssen, meinte Felderer. Von daher relativiere sich die Formel von den strikten Bedingungen.

Die Hauptlast eines solchen Rettungsmechanismus müssten die EU-Länder mit den besten Bonitäten - unter ihnen Österreich - tragen, sagte der Wirtschaftsforscher, der auch Präsident des Staatsschuldenausschusses ist.

Grundsätzliche Eingiung der Euro-Länder

Die Euroländer haben sich vorgestern grundsätzlich geeinigt, die Darlehenskapazität für den künftigen Rettungsschirm auf 500 Mio. Euro erhöhen - ein Wert,
der doppelt so hoch wäre wie jener des aktuellen Euro-Rettungsschirm (EFSF). Der ESM soll Mitte 2013 den EFSF ablösen.

(APA)

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