Schulden: Anleihen-Zinsen steigen

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IHS-Chef Bernhard Felderer sieht 2012 die Rendite auf zehnjährige Staatsanleihen bei 4,1 Prozent. Valentin Hofstätter von der Raiffeisen Centrobank erwartet dagegen einen höheren Anstieg.

Wien/Apa. Seit Anfang September ist die sogenannte Sekundärmarktrendite von zehnjährigen österreichischen Staatsanleihen von 2,54 Prozent auf 3,69 Prozent geklettert– Tendenz steigend. IHS-Chef Bernhard Felderer, der den Staatsschuldenausschuss leitet, führt dies auf die Empfindlichkeit der Finanzmärkte wegen der Verschuldung der Eurostaaten zurück. Das IHS sieht für 2011 die Rendite auf zehnjährige österreichische Staatsanleihen bei 3,6 Prozent und 2012 bei 4,1 Prozent.

Valentin Hofstätter von der Raiffeisen Centrobank erwartet dagegen einen höheren Anstieg – und zwar um weitere 100 Basispunkte (einen Prozentpunkt) für die nächsten zwölf bis 15 Monate.

Die Republik Österreich ist davon nur bedingt betroffen. Denn der Staat muss nur bei neu aufgelegten Anleihen höhere Zinsen zahlen. „Jeder Prozentpunkt mehr bedeutet für den Staatshaushalt eine Mehrbelastung von rund 150 Mio. Euro jährlich“, sagt Martha Oberndorfer, Chefin der Bundesfinanzierungsagentur.

Marktbeobachter halten freilich noch höhere Zinssteigerungen für möglich. Die Ratingagentur Standard & Poor's hat im Vorjahr ein Szenario mit einer Steigerung der Zinsen um 3,0 Prozentpunkte durchgerechnet. Österreich zahlt derzeit rund 2,5 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für den Zinsendienst. Für 2011 sind dafür 7,8 Mrd. Euro budgetiert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.02.2011)

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