Grasser-Firmengeflecht: 'Gemacht, um zu verheimlichen'

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MEDIENVERFAHREN GRASSER GEGEN RAMPRECHT(c) APA (Roland Schlager)
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Die steuerlichen Vorteile der Firmenkonstruktion von Ex-Finanzminister Grasser seien zu hinterfragen, sagt Steuerexperte Karl Bruckner.

Die Firmen-Konstruktion von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser sorgt nicht nur bei den Ermittlungsbehörden für Kopfzerbrechen, sondern auch bei Steuerexperten. Wirtschaftstreuhänder und BDO-Chef Karl Bruckner meint, dass die steuerlichen Vorteile der Konstruktion zu hinterfragen seien. "Die entscheidende Frage wurde von der Staatsanwaltschaft bisher offenbar noch nicht gestellt - nämlich welchen Sinn derartige Konstruktionen haben", meint der Steuerexperte im "WirtschaftsBlatt" vom Dienstag.

Was bringe es etwa, eine kleine GmbH dazwischen zu schalten, für die offensichtlich Körperschaftssteuer anfalle, fragt sich Bruckner. Warum würden nicht gleich Steuern gezahlt? Daher meint er, dass ein derartige Konstruktion nur einen Sinn hätte, wenn man "die Quelle nicht offenlegen" möchte, sagt der Steuerexperte.

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"Nicht besonders durchsichtig"

Üblicherweise würden Finanzbehörden zwischengeschaltete Briefkastenfirmen nicht anerkennen, sodass die Einkünfte den dahinter stehenden Personen zugerechnet würden. Firmen in den Steueroasen wie Liechtenstein, Zypern oder der Karibik hätten im Prinzip den Sinn, Steuern in Österreich zu vermeiden. "Eine komplizierte Stiftungskonstruktion sowie drei Töchter erscheinen doch ziemlich aufklärungsbedürftig", sagt Bruckner.

"Ob das legal ist, hängt von den Details ab", sagt der Experte. Er hält die Zahlungsflüsse des Ex-Finanzministers für "nicht besonders durchsichtig".

(APA/Red.)

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