AUA-Bonus: Drei Millionen an Führungskräfte

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AUABonus Drei Millionen Fuehrungskraefte(c) Die Presse (Fabry)
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Streit um AUA-Bonuszahlungen: Der Betriebsrat verlangt Rückzahlungen. Das Unternehmen spricht von einer "unglaublichen Entgleisung". Die Zahlungen würden auf gültigen Verträgen beruhen.

Bei der AUA ist ein Streit zwischen Bodenpersonal, Bordpersonal und Management um Bonuszahlungen für Führungskräfte in Höhe von drei Millionen Euro entbrannt. Das berichtete die "Zeit im Bild" am Donnerstag. Wegen der finanziell angespannten Situation der Airline fordert der Betriebsrat von den Managern, die Prämien zurückzuzahlen. Einzelne Führungskräfte hätten "weit über 100.000 Euro an Boni abgecasht", heißt es in einem Brief des Betriebsrats. Der AUA-Vorstand weist die Vorwürfe vehement zurück, die Zahlungen würden auf gültigen Verträgen beruhen.

Bord-Betriebsrat Karl Minhard fährt in einem Brief schwere Geschütze gegen das AUA-Management auf. "Mit dieser persönlichen Bereicherung gefährdet das Management die Zukunft unserer Firma und die persönliche Zukunft aller ihrer Mitarbeiter", heißt es darin etwa. Und weiter: "Kein Mitarbeiter kann jemals mehr Respekt haben vor Abzockern, die unsere Austrian Airlines bloß als Selbstbedienungsladen ansehen."

AUA-Sprecher Martin Hehemann bezeichnete dies als "unglaubliche Entgleisung" und "Ehrenbeleidigung". "Das lassen wir nicht zu, so kann man mit Kollegen nicht umgehen." In einem Brief an die Mitarbeiter hatte das AUA-Management bereits betont, dass es keine Grundlage "gab und gibt", die variablen Gehaltsbestandteile zurückzuhalten, "oder gar eine Rückzahlung zu verlangen - weder rechtlich noch moralisch." Hehemann legte heute nach: "Die Mitglieder des Pilotenbetriebsrats verdienen mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt der Führungskräfte - und das garantiert ohne jedes Risiko." Die variablen Gehaltsbestandteile der Führungskräfte würden nämlich nur ausbezahlt, wenn die vorher festgeschriebenen Ziele erreicht werden.

Laut "ZiB" hat jedenfalls der AUA-Vorstand wegen des Streits die laufenden Kollektivvertragsverhandlungen abgebrochen.

Die Lufthansa-Tochter AUA fliegt weiterhin in den roten Zahlen. Im ersten Quartal 2011 stand ein operativer Verlust von 63,5 Mio. Euro zu Buche. Die Krisen in Nahost sowie die hohen Treibstoffkosten setzen der Airline zu.

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