Autos stehen 23 von 24 Stunden still

(c) FABRY Clemens
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Die Österreicher nutzen ihre Privat-Pkw nicht gut aus, ergibt eine Studie des Verkehrsclubs Österreich. Carsharing hätte vor allem in der Stadt großes Potenzial.

Wien/Red./Ag. Die heimischen Autofahrer nutzen ihre Fahrzeuge kaum aus, ergibt eine Studie des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). Ein Pkw steht demnach im Durchschnitt 23 Stunden täglich auf dem Parkplatz oder in der Garage. Die 4,44 Mio. Pkw in Österreich (Stand Ende 2010) seien in Österreich „95 Prozent des Tages nicht Fahr- sondern Stehzeuge“, kommentierte VCÖ-Experte Martin Blum das Studienergebnis. Gerade in den Städten sei der Platz sehr knapp.

Für den Verkehrsclub wäre der vermehrte Einsatz von „Carsharing“ – also das Teilen der Nutzung von Autos – eine ideale Lösung, um Platz und Kosten zu sparen. Bei geeigneten Rahmenbedingungen seien vor allem Großstädter bereit, auf ein eigenes Auto zu verzichten. Dies zeige das Beispiel Schweiz, wo 100.000 Personen an 1.250 Standorten Carsharing praktizieren. In Österreich gibt es laut VCÖ derzeit 12.000 Nutzer, die 100 Standorte zur Verfügung haben.

Rentabel bis 12.000 Kilometer

Es gibt dabei jedoch eine Einschränkung: Das „Auto-Teilen“ rechnet sich nur für jene Personen, die im Jahr nicht mehr als 12.000 Kilometer mit dem Auto fahren. Um Tanken, Versicherung etc. müssen die Kunden sich nicht mehr kümmern. Doch sie zahlen nicht nur einen Fixbetrag von 60 Euro, sondern auch Extras: für jeden Kilometer, den sie fahren, und jede Stunde, die sie das Auto in Gewahrsam haben. Für Tagesausflüge eignen sich die geteilten Autos daher gut, für eine Reise nach Udine eher nicht, sagt Arbö-Sprecherin Lydia Ninz.

Ideal sei das Angebot, das in Österreich vor allem von Denzel kommt, bei Elektroautos. Kunden können sie ausprobieren, müssen noch bestehende Risiken aber nicht voll mittragen. Laut VCÖ kann ein geteiltes Autos bis zu acht einzelne ersetzen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.06.2011)

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