Drei Bewerber buhlen um die Lotto-Lizenz

(c) Mirjam Reither
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Namen nennt das Finanzministerium nicht. Allein die Lotterien gelten als Fixstarter. Die Tochter der Casinos Austria muss sich erstmals Konkurrenten stellen. Die Lizenz läuft Ende September 2012 aus.

Wien/Eid/Juk. Die mit Hochspannung erwartete „Ziehung“ fand am Mittwoch um 14 Uhr statt. Unter Aufsicht der Finanzprokuratur wurden im Finanzministerium jene versiegelten Kuverts geöffnet, die die Bewerbungen für die Lotto-Lizenz enthalten. Das Spiel um das Milliardengeschäft mit klassischen Lotto-Angeboten „6 aus 45“, Rubbellos, Brieflos, Toto, aber auch Onlinespielen und Video-Lotterie-Terminals (VLT) ist eröffnet – und drei Interessenten gehen ins Rennen.

Die Namen hält das Ministerium streng geheim. Bekannt ist ein Bewerber: die Österreichischen Lotterien, der bisherige Konzessions-Inhaber. Die Lizenz läuft Ende September 2012 aus. Die Tochter der Casinos Austria muss sich erstmals Konkurrenten stellen. Bisher wurde die Konzession ohne Ausschreibung vergeben. Ein EuGH-Urteil hat dieser Praxis ein Ende bereitet.

Entscheidung im Herbst erwartet

Ein beratender Beirat unter Vorsitz von Sektionschef Wolfgang Nolz wird die Auswahl treffen, so das Ministerium. Eine Entscheidung soll bis Herbst fallen. Aus Österreich dürften die Lotterien keine Mitbewerber haben. Die Novomatic hat abgewunken. Auch Bwin.party ist nicht dabei. Man habe sich nicht an der Ausschreibung beteiligt, weil das Unternehmen an stationären Lotterien nicht interessiert sei, sagte Anwalt Thomas Talos zur „Presse“. Als Konkurrenten aus dem Ausland wurden zuletzt genannt: die britische Camelot Group, Française de Jeux, die italienische Lottomatica und die griechische Intralot.

Wobei es allerdings ein rechtliches Nachspiel geben könnte. Ein Angebot soll bewusst nur auf einen Teil der Lizenz – höchstwahrscheinlich das Onlinespiel und die VLTs – abzielen, erfuhr die „Presse“. Der Bewerber nehme eine Absage in Kauf, hieß es. Nur mit einem rechtmäßigen Bescheid könne er zum EuGH gehen und die gesamte Ausschreibung kippen. Dass die Lizenz nicht in klassisches Lotto einerseits, sowie Onlinespiele und VLTs andererseits geteilt wurde, wurde vielfach kritisiert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.08.2011)

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