Von einer solchen Maßnahme erwartet er sich mehr Transparenz. Einen Austausch der Kontrollore bei Telekom und ÖIAG hält er nicht für notwendig.
Der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Veit Sorger, spricht sich für eine völlige Privatisierung der derzeit teilstaatlichen Telekom Austria aus. Eine komplette Privatisierung könnte "über die Börse oder über einen strategischen Partner" erfolgen. "Das würde mehr Transparenz und Kontrollierbarkeit bringen", so Sorger im "WirtschaftsBlatt".
Derzeit hält die Staatsholding ÖIAG 28,42 Prozent an der Telekom und ist damit größter Einzelaktionär des börsenotierten Marktführers.
Von einem Austausch der Telekom-Aufsichtsräte, wie ihn Anlegervertreter Wilhelm Rasinger wegen der Korruptions- und Kursmanipulationsaffäre gefordert hatte, hält Sorger wenig. Es sei zwar möglich, dass bei der Zahlung von "nicht ganz verständlichen Beraterhonoraren" zu wenig kontrolliert wurde, räumt der IV-Präsident ein. "Raffinierte kriminelle Machenschaften sind auch für Aufsichtsräte nur schwer zu entdecken." Auch einen Aufsichtsratswechsel bei der ÖIAG und eine gesetzliche Änderung des Bestellungsmodus, wie von der SPÖ gefordert, lehnt Sorger ab: "Da ist jeder eine herausragende unternehmerische Persönlichkeit - auch wenn fast alle kein Parteibuch haben."
Kopf ist von Forderung abgerückt
ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf war gestern von seiner Forderung nach einer sofortigen Privatisierung von Telekom, Post und OMV abgerückt. "Das war kein Aufruf zu einer blinden Privatisierungswelle, weil Privatisierungen sind ja grundsätzlich ein heikler Prozess", stellte Kopf am Dienstag klar. "Es muss doch jedem klar sein, dass für Privatisierungen derzeit mit Sicherheit nicht der richtige Zeitpunkt ist".
(APA)