Geht es nach Berlakovich, müssen Österreichs Tankstellen in einem Jahr den umstrittenen Treibstoff einführen. Der ARBÖ und AK üben massive Kritik.
Die Diskussion um die geplante Einführung des umstrittenen Treibstoffs E10, also Benzin mit knapp 10 Prozent Ethanol-Beimischung, ist wieder neu entflammt. Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) plant, ab Herbst 2012 Tankstellen den Verkauf des "Biotreibstoffs" vorzuschreiben.
Unter dem Motto "Tanke Mais um keinen Preis" startete der ARBÖ eine Kampagne und sammelt online Unterschriften gegen den Plan. "Auf Autofahrerinnen und Autofahrer, die jetzt schon durch extrem gestiegene Autokosten belastet sind, kommt durch E10 eine weitere, doppelt und dreifache Belastung dazu, ohne dass positive Umwelteffekte gewährleistet sind", führt ARBÖ-Generalsekretärin Lydia Ninz als Hauptargument gegen die E10-Einführung an.
Bis zu vier Cent mehr pro Liter
Laut dem Autofahrerclub würde die Beimengung des aus Mais, Getreide oder Zuckerrüben gewonnenen Kraftstoffzusatzes den Preis pro Liter Benzin um bis zu vier Cent erhöhen. Auch die Arbeiterkammer steht E10 sehr skeptisch gegenüber. Sie rechnet mit zusätzlichen Kosten von 2,5 Cent pro Liter.
Für den ÖAMTC darf es durch die Einführung zu keiner Teuerung für die Konsumenten kommen. Der Club fordert eine Mineralölsteuer-Reform und schlägt vor, zurück auf einen Basis-Steuersatz pro Spritsorte zu gehen und den Bio-Anteil de facto steuerfrei zu stellen.
In Deutschland gab es seit der E10-Einführung heftige Debatten über die Sinnhaftigkeit des Treibstoffs. Zuletzt erklärten die mitregierende FDP und die Opposition das Experiment für gescheitert.
(Ag./Red.)