Konzerne rüsten sich für mögliches Ende der Euro-Zone

REUTERS/Paul Hanna
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Zahlreiche Großkonzerne erstellen bereits konkrete Pläne für ein mögliches Ende der Euro-Zone, berichtet die "Financial Times".

Internationale Konzerne rüsten sich für ein mögliches Ende der Euro-Zone, berichtet die britische Zeitung "Financial Times". Der Zeitung zufolge wurden Gespräche mit dutzenden Managern internationaler Großkonzerne geführt. Zitiert wird Andrew Morgan, Europa-Chef des weltgrößten Spirituosenkonzerns Diageo: "Wenn Länder die Euro-Zone verlassen, hat das massive Währungsabwertungen zur Folge, die Importmarken sehr, sehr teuer machen". Auch die Auswirkungen auf Verträge werden laut dem Zeitungsbericht juristisch geprüft.
Manche Manager wirken aber auch relativ gelassen: "Wir haben eine erste Analyse angestellt, was die Konsequenzen wären, wenn der Euro nicht mehr die Währung Portugals wäre", sagte Dieter Hoffmann, Finanzchef des portugiesischen VW-Zweigs. "Insgesamt wären die Auswirkungen nicht besonders negativ, weil wir hauptsächlich exportieren und Teil einer internationalen Gruppe sind."

"Schwierig, über das Undenkbare nachzudenken"

Der Ökonom Jean Pisani-Ferry analysierte in der „Financial Times": "Es ist immer noch schwierig, über das Undenkbare nachzudenken. Aber jeder rationale Player muss diese Möglichkeit in Betracht ziehen".

In letzter Zeit häufen sich Berichte, wonach konkrete Pläne für ein mögliches Aus des Euros gemschmiedet werden. Erst zu Beginn der Woche war bekannt geworden, dass der weltgrößte Devisen- und Staatsanleihenhändler ICAP den Zusammenbruch der Eurozone und die Wiederbelebung nationaler Währungen durchspielen hat lassen (DiePresse.com berichtete). Vor einiger Zeit erstellte ein Ökonom eine praktische Anleitung für den Euro-Austritt.

(Red.)

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