SUV-Boom trotz teuren Sprits

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SUV(c) EPA (Martial Trezzini)
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Heuer wurden doppelt so viele SUV verkauft wie im Vorjahr. Auch geht der Trend zu PS-starken Autos.

Obwohl die Spritpreise steigen, werden mehr PS-starke Autos und Geländewagen zugelassen, kritisiert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer Aussendung am Dienstag. Heuer seien doppelt so viele SUV (Sport Utility Vehicle - geländewagenähnliche Autos) verkauft worden wie 2005. Auch habe der überdurchschnittliche Anstieg des Dieselpreises die Österreicher nicht daran gehindert, weiter mehrheitlich Diesel-Fahrzeuge zu kaufen.

Heuer sind laut VCÖ-Analyse mehr SUV verkauft worden als je zuvor, nämlich 48.414, das sind um 7360 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der verkauften Kleinwagen sei hingegen zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen.

Gefährlicher Unfallgegner

Der hohe Anteil von SUV sei nicht nur für den Spritverbrauch sondern auch für die Verkehrssicherheit "unerfreulich", so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen: "Crashtests in Deutschland haben jüngst gezeigt, dass große SUV besonders gefährliche Unfallgegner sein können". Laut Unfallforschern seien mehr als 40 SUV-Modelle "der gefährlichen Kategorie" zuzuordnen - bei Unfällen verursachen sie in den anderen Pkw besonders häufig Verletzte bzw. Tote. Der Grund: Das Verletzungsrisiko der Pkw-Insassen steigt mit der Bodenfreiheit und dem Gewicht der Fahrzeuge an.

Rasmussen rät allgemein vom Kauf von Diesel-Fahrzeugen ab: "Dieselabgase enthalten mehr gesundheitsschädliche Stickoxide. Und Dieseltreibstoff kostet schon jetzt mehr als Benzin. Es ist zu erwarten, dass der Dieselpreis in den kommenden Jahren stärker steigen wird als jener von Benzin", schreibt sie in ihrer Aussendung.

Mehr Diesel

Die Österreicher sehen das offenbar anders: Die Zahl der neuen Diesel-Pkw nahm um 16,2 Prozent von 155.708 auf 180.904 zu, die Zahl der neu gekauften Benzin-Pkw sank dagegen um 0,8 Prozent. Dabei ist Diesel um 15 Cent teurer geworden, Benzin um 7,5 Prozent.

Auch haben Österreicher bei PS-starken Fahrzeugen gerne zugegriffen: Die Pkw mit mehr als 89 kW (121 PS) haben um 19,2 Prozent zugelegt, die Zahl der Pkw mit weniger als 67 kW (91 PS) hat um 6,7 Prozent abgenommen. Insgesamt wurden in den ersten elf Monaten 332.787 Pkw in Österreich neu zugelassen - mehr als im gesamten Jahr 2010 als es 328.563 waren. Rasmussen rechnet für heuer mit 353.000 Pkw-Neuzulassungen und gratuliert den Autohändler zu ihrem "erfolgreichsten Jahr".

(APA)

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