Handelsbilanz: Wachsendes Defizit trotz neuen Rekords bei den Ausfuhren

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Die österreichische Leistungsbilanz dürfte wieder ein Plus ausweisen. Österreich liegt mit seinen Dienstleistungsexporten weltweit an der neunten Stelle. Ein großer Teil davon entfällt auf den Tourismus.

Wien/gre. Die negativen Konjunkturaussichten für die kommenden Jahre machten Christoph Leitl „schwummrig“, wie er sagt. Deshalb möchte der Wirtschaftskammerpräsident mit den vorläufigen Exportzahlen für das Vorjahr positive Stimmung in die Medien zaubern: Die österreichischen Ausfuhren sind um zwölf Prozent auf 122,5 Milliarden Euro gestiegen (etwa 41 Prozent der Wirtschaftsleistung). Das ist ein neuer Rekord, der bereits im Dezember des Vorjahres angekündigt wurde.

Die Jubelmeldung hat aber einen Schönheitsfehler. Denn die Importe legten im vergangenen Jahr noch stärker zu (plus 15 Prozent). Das Handelsbilanzdefizit steigt damit von 4,3 auf 8,2 Mrd. Euro. Anfang Dezember ist man noch von knapp sechs Mrd. Euro ausgegangen.

Österreichs Exportwirtschaft sucht sich zunehmend neue Märkte (siehe Grafik). Die Exporte in die EU-Mitgliedstaaten, die seit Jahren den größten Teil der Ausfuhren ausmachen, wuchsen in den ersten elf Monaten des letzten Jahres unterdurchschnittlich. Nur die Ausfuhren in die neuen EU-Staaten legten zu: Jene nach Polen beispielsweise um 26 Prozent. Auch die Exporte in die Baltenstaaten wuchsen an die 30 Prozent – allerdings bei einem verschwindend geringen Anteil.

Auffällig sind auch starke Zuwächse bei den Ausfuhren in die USA. Diese haben um fast ein Drittel zugelegt. Und das, obwohl der Euro im entsprechenden Zeitraum gegenüber dem Dollar gestiegen ist, was österreichische Güter verteuert hat.

Die österreichische Leistungsbilanz dürfte trotz allem wieder ein Plus ausweisen. Dafür soll die Dienstleistungsbilanz sorgen, die allerdings noch nicht vorliegt. Weltweit liegt Österreich mit seinen Dienstleistungsexporten an neunter Stelle. Ein großer Teil davon entfällt auf den Tourismus.

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