OGH-Urteil: Lindt gewinnt Hasenstreit

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Das endgültige Urteil im Streit um den goldenen Hasen mit Mascherl verbietet dem burgenländischen Hersteller Hauswirth den Vertrieb seines Osterhasen. Der Schweizer Konzern Lindt & Sprüngli hat sich durchgesetzt.

Kittsee/Wien/AG./red. Kurz vor Ostern gibt es im Streit um den goldenen Hasen mit der Schleife ein rechtskräftiges Urteil: Der burgenländische Schokoladenhersteller Hauswirth darf seinen Osterhasen mit der rot-weiß-roten Schleife in seiner heutigen Form nicht mehr verkaufen, urteilte der Oberste Gerichtshof (OGH).

Damit hat sich der Schweizer Konzern Lindt & Sprüngli nach einem jahrelangen Rechtsstreit gegen den kleineren Konkurrenten durchgesetzt, wie das „WirtschaftsBlatt“ berichtet. Geschäftsführer Roman Hauswirth kann das Urteil schwer nachvollziehen. Es sei „tragisch, dass es so ausgegangen ist.“ Der österreichische Hase soll nicht vom Markt verschwinden: Dessen Hersteller muss ihn jedoch so adaptieren, dass Konkurrent Lindt seine Markenrechte nicht verletzt sieht. Wie der Hauswirth-Hase nun aussehen könnte, darüber will der Geschäftsführer nicht spekulieren. Wichtig sei ihm, Veränderungen so vorzunehmen, dass das Produkt für den Konsumenten noch erkennbar ist.

Hauswirth muss für die Verfahrenskosten der klagenden Partei in Höhe von 56.000 Euro aufkommen. Außerdem erwartet die Firma noch Schadenersatzforderungen oder die Nachzahlung von Lizenzgebühren. „Lindt ist nicht bestrebt, Hauswirth zu vernichten, will aber keine Plagiate auf dem Markt“, sagte Lindt-Anwalt Lothar Wiltschek.

Hauswirth produziert den Hasen seit 1951, hat ihn aber nie als Marke schützen lassen. Lindt verkauft seinen Hasen seit 1995 in Österreich, sicherte sich 2000 die Markenrechte und brachte 2004 eine einstweilige Verfügung gegen den Verkauf des Konkurrenzhasen ein. Seither wurde dieser mit einer rot-weiß-roten statt der roten Schleife verkauft – jedoch nur noch vereinzelt. Die Lebensmittelriesen Rewe (Billa, Merkur, Penny) und Spar hatten ihn wegen des Rechtsstreits aus den Regalen genommen, erzählte Hauswirth.

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