OMV-Chef will EU-Strategie für Schiefergas

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Die US-Wirtschaft profitiert schon von niedrigeren Gaspreisen, sagt Gerhard Roiss. Er fordert europäische Strategie bei der Erschließung von Schiefergas. Bisher gibt es keine einheitlichen gesetzlichen Regelungen.

Wien/Eid. OMV-Chef Gerhard Roiss fordert eine europäische Strategie bei der Erschließung von Schiefergas. Bisher gibt es europaweit keine einheitlichen gesetzlichen Regelungen hinsichtlich der möglichen Förderung von Schiefergas. Die USA und China seien dabei weiter. Vor allem in den USA sei deshalb auch der Gaspreis gefallen. „Schiefergas hat große Auswirkungen auf die Wirtschaft“, so Roiss bei einer Veranstaltung der PR-Agentur Grayling.

In Europa sollen in elf Ländern Lizenzen vergeben werden. Allerdings setze Europa auf nationale Strategien, kritisierte Roiss. „Wir müssen uns fragen, wie viele Arbeitsplätze kostet das in zehn Jahren, wenn wir im internationalen Wettbewerb auf Schiefergas verzichten?“ Solche Projekte dürften aber nicht gegen die Bevölkerung durchgeführt werden. „Uns fehlt in vielen Fällen – nicht nur bei Schiefergas – eine Informationsstrategie“, meinte Roiss.

Die OMV setzt weiter auf Öl und Gas, wobei der Öl-Anteil zurückgeht. Auch künftig werden diese fossilen Energieträger mehr als 50 Prozent des Energiebedarfes Österreichs abdecken. Bei erneuerbaren Energien will Roiss in die zweite Generation einsteigen. So setze die OMV etwa auf Wasserstoff, der wiederum aus Gas erzeugt werden soll.

Neue Vorkommen erschließen

In Europa ist der Gasbedarf in den vergangen 20 Jahren um 40 Prozent gestiegen. Derzeit verbraucht Europa jährlich rund 550 Mrd. Kubikmeter Gas, bis 2020 dürften 50 bis 80 Mrd. Kubikmeter dazukommen. Weil die Produktion in Europa zurückgeht, müsse man neue Felder erschließen oder die Abhängigkeit von Russland steige, sagte Roiss. Der Fokus der OMV liegt auf der Schwarzmeerregion, wo jüngst ein riesiger Erdgasfund mit dem US-Partner Exxon gelang.

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