Die Flugschulen würde es nicht stören, wenn viele Piloten die AUA verlassen. Mehr als hundert Jungpiloten warten auf einen Platz im Cockpit.
Die heimischen Flugschulen reiben sich bereits die Hände. Falls nach dem Betriebsübergang auf die Tyrolean mehr als 120 AUA-Piloten die AUA verlassen, würden langjährige Copiloten zu neuen Kapitänen. Das wiederum würde einen Mangel an Copiloten bedeuten. "Wir könnten auf der Stelle 20 fertig ausbildete Verkehrspiloten anbieten", sagte Günther Bald von der Linzer Flugschule AeronautX zur APA, bei anderen Ausbildungsbetrieben ist die Situation ähnlich.
Pro Jahr zahlen sich an die hundert Österreicher ihre Ausbildung zum Linienpiloten selber, schätzen die Fluglehrer. Allerdings findet derzeit nur die Hälfte davon einen Job im Cockpit. Viele gehen ins Ausland, fliegen bei Ryanair oder landen bei Business-Jet-Betreibern. Wie viele ausgebildete Piloten keinen Platz im Cockpit finden, ist schwer zu sagen. Die Schätzungen der Flugschulen gehen von 150 bis "mehrere hundert" Jungpiloten, die am freien Markt verfügbar sind. Bei der zuständigen Luftfahrtbehörde Austro Control sind an die tausend Berufspilotenlizenzen (CPL) mit Copiloten-Berechtigung registriert.
Für angehende Piloten könnte der AUA-Pilotenmangel bedeuten, früher ein Job zu finden, sagte Bald. "Jetzt sollte man kurz vor Ausbildungsende sein", ergänzte Christian Wagner von der Salzburger Flugschule ATPL NG.
Doch noch sind die Flugschulen skeptisch. Nach dem langen Hin und Her beim Betriebsübergang zweifelt man, ob es bei der AUA überhaupt bis zum Äußersten kommt. Die AUA-Manager sind überzeugt, den Ausstieg von bis zu 120 Piloten intern verdauen zu können. Sollten mehr als 150 Piloten die Airline verlassen, kämen Neuanstellungen von außen infrage. Genaueres soll Ende Mai feststehen.
(APA)