AUA rechnet mit Engpässen im Flugverkehr

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Sollten 113 Piloten die Fluglinie verlassen, könnten fünf bis sechs Flugzeuge nicht besetzt werden. Vergangenes Wochenende ist es zu Flugausfällen gekommen, weil sich Kapitäne „unfit to fly“ gemeldet haben.

Wien/Red. Die angeschlagene Austrian Airlines hat in einem internen Papier Konsequenzen eines Abgangs von 113 Piloten durchgerechnet. Demnach könnten in diesem Fall fünf bis sechs der insgesamt rund 80 Flugzeuge nicht mehr besetzt werden.

Die laut AUA-Sprecher Peter Thier „hypothetische“ Zahl von 113 ergibt sich aus 43 bereits eingereichten Kündigungen sowie 70 weiteren, die das Management offenbar als realistisch erachtet. Wie berichtet müssen sich jene Piloten, die die Fluglinie künftig nach dem Tyrolean Kollektivvertrag bezahlen will, bis 2. Juni entscheiden, ob sie die Firma verlassen. Für diesen Fall erhalten sie eine Abfertigung von bis zu 500.000 Euro.

Bereits vergangenes Wochenende ist es zu Flugausfällen gekommen, weil sich Kapitäne „unfit to fly“ gemeldet haben. Ähnliches wird für Pfingsten befürchtet. Dass es auch nach dem Betriebsübergang zu Schwierigkeiten im Flugbetrieb kommen könnte, zeigt das nun vom Betriebsrat den Medien zugespielte Papier „Transition Handling“.

Fliegt Lufthansa Wien–Toronto?

Demnach würde bei 113 Kündigungen ein Teil der Engpässe durch interne Umschichtungen abgefangen – etwa die Reduktion von Bürotagen für das leitende Flugpersonal oder aufgeschobene Urlaube. Alternativ sollen die Konzernmutter Lufthansa sowie die Schwester Swissair „bis maximal Oktober“ von Wien nach Frankfurt, Berlin oder Zürich fliegen. Und auch, dass die Lufthansa vorübergehend Flüge von Wien nach Washington und Toronto übernimmt, sei möglich.

Ebenfalls von der Lufthansa übernommen wird ab August das Frachtgeschäft der AUA mit 80 Mitarbeitern. Wie groß der Umsatz der Sparte ist, gibt das Unternehmen nicht bekannt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.05.2012)

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