Bau: Spanische FCC kauft Alpine Mayreder

Bau. Für einen Anteil von 80 Prozent zahlt FCC 480 Mio. Euro.

Wien (b. l.) Die Alpine Mayreder hat einen neuen Eigentümer. Spaniens drittgrößter Baukonzern, FCC, übernimmt mehr als 80 Prozent der Alpine Mayreder Bau. Bereits unterzeichnet sind die Kaufverträge mit der bisherigen Eigentümerfamilie Pappas und Otto Mierl, die zusammen fast 80 Prozent an der 94-Prozent-Mutter Alpine Holding hielten.

Ein Kartellverfahren sei noch im Gange, dessen positiven Ausgang man im September erwarte, sagte Christoph Kerres, Rechtsvertreter der FCC, zur "Presse". Zu sechs Prozent gehört die Alpine Mayreder Bau der Erste Bank. Auch diesen Anteil will FCC in den nächsten Wochen übernehmen. Insgesamt zahlt FCC 480 Mio. Euro.

20,74 Prozent an der Alpine Holding verbleiben in den Händen von Ex-Geschäftsführer Dietmar Aluta-Oltyan, der als einziger seinen Anteil nicht verkauft.

Zwischen dem bisherigen Mehrheitseigentümer, der Familie Pappas, und Aluta soll es seit längerem schwere Differenzen geben: Aluta hatte sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen müssen, weil er vergangenen Februar in München wegen Schmiergeldzahlungen beim Bau der Münchner Allianz-Arena zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war. 2,8 Mio. Euro waren an den früheren Arena-Geschäftsführer Karl-Heinz Wildmoser jun. für Informationen geflossen.

Jetzt begrüßt Aluta die neuen Entwicklungen: Per Aussendung ließ er wissen: "Für Alpine ist dieser neue Mehrheitseigentümer eine große Bereicherung, da damit die Position des Unternehmens am Markt nachhaltig gestärkt wird und die weiteren Expansionsschritte endlich möglich und gesichert sind."

Alpine Mayreder erzielt mit 8000 Mitarbeitern einen Umsatz von zwei Mrd. Euro und ist nach der Strabag und der Porr Österreichs drittgrößter Baukonzern. Nach dem Erwerb durch FCC dürfte der Mitarbeiterstand laut Aluta-Sprecherin Karin Keglevich nicht reduziert, sondern "eher aufgebaut" werden. FCC erhofft sich durch den Zukauf besseren Zugang in die Märkte Mittel- und Osteuropas. Derzeit erwirtschaften die Spanier mit 60.000 Mitarbeitern einen Umsatz von sieben Mrd. Euro mit Bau, Immobilien, Zement und Abwasser- und Müllentsorgung. In Österreich hat FCC zuletzt um 229 Mio. Euro die Abfall Service Austria (ASA) gekauft.

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