Elsner bezichtigt Bandion-Ortner der Lüge

(c) AP (Ronald Zak)
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Elsner setzt seine Angriffe gegen Bandion-Ortner fort: "Ich habe mich immer gefragt, was der ÖVP da eingefallen ist, sich eine derartige Intelligenzruine ins Kabinett zu holen." Diese sieht - vorerst - von einer Klage ab.

Wien. Wie lange lassen sich Justizministerin Claudia Bandion-Ortner und ihr Kabinettschef Georg Krakow die Angriffe von Ex-Bawag-General Helmut Elsner (75) noch gefallen? Wie berichtet stellt der erstinstanzlich zu neuneinhalb Jahren Gefängnis (Untreue, schwerer Betrug) verurteilte Ex-Bawag-Chef die Ministerin in einem Interview mit der Zeitung „Österreich“ als Lügnerin hin. Elsner weiter: „Ich habe den starken Verdacht, dass bei ihr und Krakow Korruption vorliegen.“

Justizministerin Bandion-Ortner hält die Vorwürfe von Elsner für "absurd". Sie lasse sich nicht so leicht provozieren, meinte die Justizministerin am Dienstag vor dem Ministerrat.

Elsner versuche sie in ein Verfahren zu zerren, "ich lasse mich aber nicht so leicht provozieren". Es handle sich bei Elsners Vorwürfen um einen "absolut untauglichen Versuch, mich zu provozieren".

"Intelligenzruine"

Die Sprecherin des Justizministeriums, Katharina Swoboda, am Montag auf Anfrage der „Presse“: „Wir beobachten die Entwicklung, sehen aber derzeit davon ab, den Rechtsweg zu beschreiten.“ Man wolle zuwarten, ob es weitere Attacken gebe.

Elsner attackiert neben Bandion-Ortner auch die ÖVP und den Spekulanten Wolfgang Flöttl. „Ich habe mich immer gefragt, was der ÖVP da eingefallen ist, sich eine derartige Intelligenzruine ins Kabinett zu holen.“ In Sachen Bawag-Spekulationsverluste sagte Elsner, er habe den Verdacht, „dass Wolfgang Flöttl die Verluste gar nicht eingefahren hat, sondern einen Großteil der Gelder eingesteckt hat.“ Gerichtsgutachter Fritz Kleiner meinte aber: „Flöttl hat das Kapital nicht missbräuchlich verwendet.“ Allerdings habe der Bawag-Vorstand Flöttl nicht kontrolliert, sondern agiert „wie im Casino“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.10.2010)


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