Investitionen in erneuerbare Energien gehen weiter zurück

APA/dpa/Roland Weihrauch
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Bereits 2012 verbuchte der Markt weltweit einen Rückgang. Nun sanken die Investitionen um weitere 14 Prozent. Ursächlich ist der Einbruch in der Solarbranche.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien leidet einer Untersuchung zufolge weltweit unter Investitionsrückgängen. Nach einem am Montag in Frankfurt vorgelegten Bericht des UN-Umweltprogramms UNEP und der Frankfurt School of Finance & Management nahm das Investitionsvolumen 2013 um 14 Prozent auf 214 Mrd. Dollar (156,2 Mrd. Euro) ab.

Nach zweistelligen Wachstumsraten auf zuletzt 279 Mrd. Dollar im Jahr 2011 ist dies der zweite Rückgang. Bereits 2012 war das Volumen um zwölf Prozent gesunken.

China Spitzenreiter bei grüner Technologie

Ein Grund dafür sei der Preisverfall in der Solarbranche, erklärte Professor Ulf Moslener vom UNEP-Kooperationszentrum an der Frankfurt School. Im Bereich Solar gab es einen Einbruch um 23 Prozent. Allein in Deutschland seien die Investitionen in kleinere Solaranlagen um 70 Prozent gefallen, erläuterte er. Unsicherheiten über künftige politische Unterstützung verzögerten zudem Investitionsentscheidungen in vielen Ländern, fügte Moslener hinzu.

Erstmals ist China Spitzenreiter beim Ausbau der grünen Technologien. Das Volumen dort sank zwar um sechs Prozent auf 56 Mrd. Dollar, lag damit aber vor Europa (48 Mrd.) und den USA (36 Mrd.).

Auch Schwellenländer investierten weniger

Zugleich floss auch in Entwicklungs- und Schwellenländern weniger Geld in die erneuerbaren Energien. Zuvor hatte es in diesen Ländern neun Jahre lang einen Aufwärtstrend gegeben. Schuld an dem Rückgang sei in dem Fall aber im wesentlichen der Umstand, dass die Herstellung der Technologien weniger Kosten verursache. "Wenn die Technologien billiger werden, sinken auch die Kosten für die Projekte", sagte Moslener.

Der Anteil erneuerbarer Energie an der weltweiten Stromerzeugung ist einer Studie zufolge im vergangenen Jahr auf 8,5 Prozent gestiegen. 2012 habe der Anteil noch bei 7,8 Prozent gelegen, hieß es in der am Montag veröffentlichten Untersuchung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UN) und von Bloomberg New Energy Finance. "Die Tatsache, dass erneuerbare Energie weltweit einen größeren Marktanteil an der Stromerzeugung gewinnen, ist ermutigend", sagte Direktor des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner.

(APA/dpa/Reuters)

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