Kiew und Moskau einigten sich auf Gaspreis

(c) Bloomberg (Vincent Mundy)
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Poroschenko und Putin einigten sich in einem Vier-Augen-Gespräch auf einen Erdgaspreis von 385 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter bis Ende März.

Im Gasstreit mit Russland hat die Ukraine nach Angaben von Präsident Petro Poroschenko eine vorläufige Einigung für diesen Winter erzielt. Bis zum 31. März 2015 zahle Kiew 385 US-Dollar (rund 300 Euro) pro 1.000 Kubikmeter an Moskau, sagte Poroschenko in einem Interview, das das ukrainische Fernsehen in der Nacht zum Sonntag ausstrahlte.

Zur Zeit beläuft sich der vom Energieriesen Gazprom geforderte Preis auf 485 Dollar. Eine endgültige Einigung könnte an diesem Dienstag bei einem "Gasgipfel" in Brüssel erzielt werden. Dann treffen sich Vertreter Russlands, der Ukraine und der EU-Kommission.

"Ich kann sagen, dass die Ukraine Gas und Wärme haben wird", meinte Poroschenko. Der russische Energieminister Alexander Nowak hatte zuvor ebenfalls von 385 Dollar gesprochen.

Russland besteht auf Vorkasse

Der Gasstreit war im Juni eskaliert, als Russland wegen unbezahlter Rechnungen die Lieferungen an die Ukraine eingestellt hatte. Russlands Präsident Wladimir Putin nannte zuletzt Schulden in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar (rund 3,5 Mrd Euro). Russland besteht vor neuen Lieferungen auf Tilgung und künftig auf Vorkasse. Poroschenko sagte in dem TV-Interview, das finanziell schwer angeschlagene Land brauche dazu internationale Hilfen.

An diesem Montag wird EU-Energiekommissar Günther Oettinger in Kiew zu Gas-Gesprächen mit der prowestlichen Führung erwartet. Durch die Ex-Sowjetrepublik laufen wichtige Transitpipelines nach Westeuropa. Moskau fürchtet, dass Kiew bei einem andauernden Streit Gas für den Eigenbedarf abzapfen wird. Ein solcher Streit hatte 2009 zu deutlichen Engpässen in der EU geführt. Zuletzt hatten Putin und Poroschenko am Freitag in Mailand über die Gaskrise verhandelt.

(APA/Reuters)

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