Smart Meter: Umstellung auf neue Stromzähler gestartet

Intelligente Stromzaehler - Der Zaehler denkt mit / Smart Electric Meters - Stabilizing the Grid
Intelligente Stromzaehler - Der Zaehler denkt mit / Smart Electric Meters - Stabilizing the GridSiemens AG
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In Wien sollen bis 2017 rund zehn Prozent der insgesamt rund 1,5 Millionen Kunden umgestellt sein. Die Umstellung muss laut Vorgaben bis 2019 zu 95 Prozent erfolgen.

Die großen Stromnetzbetreiber in Österreich bereiten die Einführung der intelligenten Stromzähler (Smart Meter) vor. Die Ausschreibung für die rund fünf Millionen digitalen Geräte laufe, berichtete der "Kurier". Der Einbau werde nahezu flächendeckend vorbereitet.

Die Umstellung auf Smart Meter muss laut Vorgaben des Wirtschaftsministeriums bis 2019 zu 95 Prozent erfolgen. Die E-Wirtschaft weist immer wieder darauf hin, dass die EU mit einem Ausstattungsgrad von 80 Prozent bis 2020 zufrieden sei. Die Kosten für den Zählertausch werden mit bis zu zwei Milliarden Euro angegeben.

Wien und NÖ mit sanftem Beginn

In den einzelnen Bundesländern befindet man sich in unterschiedlichen Stadien der Umstellung. Früh begonnen hat man etwa in Oberösterreich. In Wien und Niederösterreich beispielsweise geht man die Smart-Meter-Einführung eher vorsichtig an. Bis 2017 sollen rund 10 Prozent der 1,5 Millionen Stromkunden umgestellt sein.Bei der EVN läuft die EU-weite Ausschreibung ebenfalls. Beide Versorger wollen die Datenübertragung nur einmal täglich und nicht viertelstündlich vornehmen. Wiener-Netze-Sprecher Christian Neubauer im "Kurier": "Wir brauchen die Datenflut nicht." Die Stromverbraucher in Wien und Niederösterreich können wählen: Wer den teureren Zähler wolle, der viertelstündlich Daten übertrage, könne dies ebenso melden, wie jene, die so wie bisher nur einmal im Jahr ihre Daten liefern wollten.

Durch einen intelligenten Stromzähler ist der Stromverbrauch viel detaillierter abzulesen. Einsparmöglichkeiten können sich ergeben, wenn man den Strom zu Zeiten verbraucht, in denen er billig ist.

Unterschiedliche Tarife für drei Zeitzonen

In Oberösterreich sind derzeit 160.000 intelligente Zähler montiert. Einmal am Tag werden die Daten übermittelt. Die Ausschreibung für weitere 300.000 Geräte läuft. Mit einem speziellen Preismodell können Kunden rund 13 Prozent im Vergleich zum Standardprodukt einsparen, sagte Christoph Grubich von der Energie AG zur APA. Dabei werden für drei verschiedene Zeitzonen unterschiedliche Tarife verrechnet. Der Zähler rechnet genau ab, zu welchem Tarif verbraucht wurde, wenn z.B. die Waschmaschine in der Nacht läuft.

Auch die Salzburg AG steht bereits mitten in den Vorbereitungen. Die Ausschreibung der Zähler soll nächstes Jahr erfolgen, hieß es beim Versorger auf Anfrage. In Summe müssen 430.000 Zähler ausgetauscht werden. Das Roll-Out soll dann 2017 beginnen.

Der Kärntner Energieversorger Kelag hat die Ausschreibung für die Anschaffung der Smart Meter bereits gestartet. Wie ein Unternehmenssprecher auf APA-Anfrage mitteilte, soll mit dem Roll-out, also mit der Montage der neuen Geräte, im zweiten Quartal 2016 begonnen werden. Die Energie Steiermark hat vier Ausschreibungsmodule vorbereitet, wobei das erste - es betrifft das Übertragungsnetz - bereits seit einigen Wochen im Laufen ist. Mitte 2015 würden die Zähler ausgeschrieben, im Herbst folgten noch die Ausschreibungen für die Montage und die IT-Systeme, erklärte Sprecher Urs Harnik-Lauris.

Erste Zähler in Tirol noch heuer

Auch im Burgenland und in Tirol arbeiten die Netzgesellschaften an der Einführung von intelligenten Stromzählern. In Tirol soll ein entsprechendes Pilotprojekt noch heuer starten. Im Burgenland sollen die Bezirke Güssing und Jennersdorf ab Herbst mit Smart Meter ausgestattet werden. Bei der Tiroler Tinetz AG ist die EU-weite Ausschreibung für die erste Phase der Einführung der intelligenten Stromzähler im Laufen. "Anfang Mai wird es dann eine Entscheidung geben", sagte Tinetz-Vorstand Thomas Trattler der APA am Dienstag. Das Pilotprojekt, das in etwa zehn Prozent umfasse, soll noch 2015 gestartet werden. Der restliche Cluster folge Ende 2016.

Auch in Vorarlberg sollen noch bis Ende des Jahres die ersten 3000 Kunden mit intelligenten Zählern ausgestattet werden. Zielgruppe seien dabei vor allem Haushalte und Geschäftskunden mit höherem Stromverbrauch bzw. mit Photovoltaik-Anlagen - also Kunden, die stark von einem Smart Meter profitieren können, so Johannes Türtscher, Geschäftsführer der Vorarlberger Energienetze GmbH.

(APA)

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