Rückenwind für Alternative

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China ist die neue Windkraftgroßmacht. Nirgendwo sonst wird der Ausbau von Alternativenergiequellen so rasant vorangetrieben.

Wien. Noch nie wurden so viele neue Windräder aufgestellt wie 2015. Hauptverantwortlich dafür war China. Fast die Hälfte des Ausbaus fand in der Volksrepublik statt. China hat bereits mehr Windkraftleistung installiert als die gesamte EU. 63.000 Megawatt an installierter Windkraftleistung kamen 2015 weltweit dazu, davon entfielen 48 Prozent oder 30.500 MW auf China. Es folgten die USA, Deutschland, Brasilien, Indien und Kanada, geht aus der jüngsten Statistik des Global Wind Energy Council (GWEC) hervor.

Auch absolut gesehen hat China die Nase weit vorn. Die Volksrepublik stellt ein Drittel der weltweit installierten Windkraftleistung (145.104 MW von 432.419 MW). Das zweitgrößte Windkraftland ist mit einem Weltanteil von 17 Prozent die USA, danach kommen Deutschland, Indien, Spanien, Großbritannien und Kanada.

In der EU stieg die installierte Windkraftleistung im Vorjahr auf 141.578 MW. Österreich lag mit 2411 MW per Ende 2015 auf Platz 14 in Europa. Hier kamen im Vorjahr 323 MW an neu installierter Leistung dazu. Der weltweite Windkraftanteil Österreichs betrug Ende 2015 knapp 0,6 Prozent.

Weltweit decken die Windräder nahezu fünf Prozent des Stromverbrauchs, in der EU sind es schon mehr als elf Prozent. Hier ist Wind bereits die drittwichtigste Stromquelle nach Gas und Kohle, wie der europäische Windenergieverband EWEA vor wenigen Tagen berichtete.

In Österreich dürfte sich der Windkraftausbau heuer verlangsamen, meint die IG Windkraft. Grund dafür sei, dass sich zahlreiche bereits genehmigte Projekte in der Förderwarteschleife befänden. Windräder sind ohne staatliche Förderung meist nicht rentabel. In Österreich bekommen Betreiber, die ihre Windenergie ins Netz speisen, heuer einen Tarif von 9,04 Cent pro Kilowattstunde. 2017 sinkt dieser Betrag auf 8,95 Cent. Zum Vergleich: Der Großhandelspreis für Strom an der Strombörse EEX in Leipzig liegt derzeit bei rund 2,3 Cent/kWh. In Österreich bringt der Bau von Windkraftanlagen unterdessen 660 Mio. Ero Umsatz, die Branche umfasst 170 Unternehmen. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2016)

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