Mehr grüner Strom für weniger Geld

Apr 05 2007 Palm Springs CA USA Renewable wind energy generator turbines in the mountain pass
Apr 05 2007 Palm Springs CA USA Renewable wind energy generator turbines in the mountain passimago/ZUMA Press
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2016 wurden so viele neue Wind- und Solaranlagen errichtet, wie nie zuvor. Für das Erreichen der Klimaziele sei das noch lange nicht genug, warnen Experten.

Im Vorjahr wurden weltweit so viele neue Ökostromanlagen gebaut, dass damit (rein theoretisch) der Strombedarf von Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien gedeckt werden könnte. In Summe installierte die Menschheit Solaranlagen und Windkraftwerke mit einer Rekordleistung von 161 Gigawatt, berichtet das Netzwerk REN21 in ihrem gestern erschienenen „Renewables 2017 Global Status Report“.

Was dabei auffällt: Mit Gesamtkosten von 241,6 Milliarden US-Dollar gab es 2016 deutlich mehr Ökostrom für 23 Prozent weniger Geld als im Jahr zuvor. In Staaten wie Dänemark, Ägypten, Indien, Mexiko, Peru kostet Ökostrom inzwischen schon deutlich weniger als fossil erzeugte Elektrizität in diesen Staaten. Auch in Deutschland werden erste Offshore-Windkraftwerke gänzlich ohne staatliche Subventionen gebaut.

Ökostrom-Vorreiter China

Das ist prinzipiell zwar gut, weil wettbewerbsverzerrende Förderungen langsam auslaufen können, berge aber ein großes Risiko, warnen die Autoren: Denn noch sei die Wachstumsrate der Erneuerbaren viel zu langsam, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Vor allem im Verkehrs- und im Wärmesektor würde die starke Subventionierung von fossilen Brennstoffen die Entwicklung zunehmend bremsen.

Ökostrom-Land Nummer eins ist zum achten Mal in Folge China. Fast ein Drittel des gesamten Geldes, das in den Sektor floss, kam aus China. Aber auch andere asiatische Länder legten bei Erneuerbaren stark zu. Der Kontinent profitiert doppelt: Auch 62 Prozent aller neuen Jobs in der Branche entstehen in Asien.

(Print-Ausgabe, 08.06.2017)

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