Aramco-Chef warnt vor langfristig zu knappem Öl- und Gas-Angebot

Aramco-Chef Amin Nasser
Aramco-Chef Amin NasserAFP (OZAN KOSE)
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Öl und Gas bleiben nach Einschätzung des Saudi-Aramco-Chefs noch "auf Jahrzehnte" von zentraler Bedeutung für die Energieversorgung der Welt.

Längerfristig könnte es nach Einschätzung des Chefs des saudiarabischen Konzerns Aramco einen Engpass bei der Versorgung der Weltwirtschaft mit Öl und Gas geben. Grund dafür sei unter anderem der starke Investitionsrückgang in der Branche, sagte Konzernchef Amin Nasser in Istanbul. Alternative Energien und der Boom in der Schieferölindustrie seien zwar wichtige Faktoren, um die künftige Nachfrage zu befriedigen. Aber es sei zu früh, um anzunehmen, sie könnten schnell für einen adäquaten Ersatz des herkömmlich geförderten Öl und Gas sorgen. Schließlich mangele es auch an neuen Entdeckungen konventioneller Ölfelder.

"Finanzinvestoren scheuen vor dringend benötigten Investitionen in die Öl-Exploration, in langfristige Entwicklungen und die dazugehörende Infrastruktur zurück", erklärte Nasser. Seit Beginn der Talfahrt der Ölpreise im Sommer 2014 seien Investitionen von rund einer Billion Dollar verloren gegangen. Aus Studien gehe hervor, dass zur Deckung künftiger Nachfrage 20 Millionen Barrel täglich gefördert werden müssten. Nur so könnte der natürliche Rückgang der Förderung in den schon entwickelten Ölfeldern in den nächsten fünf Jahren aufgefangen werden. Dem Fernsehsender CNBC sagte Nasser, dies würden in den nächsten Jahren auch die Endverbraucher zu spüren bekommen.

Er ergänzte, dass die Vorbereitungen für den Börsengang im zweiten Halbjahr 2018 wie geplant vorankämen. Der Verkauf von bis zu fünf Prozent der Aramco-Anteile an Investoren dürfte einer der größten Börsengänge aller Zeiten werden. Saudi-Arabien hofft damit schätzungsweise 100 Milliarden Dollar zu erlösen.

(Reuters)

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