TU-Studie: Biomasse bedeutendste Heizform der Österreicher

Collected wooden construction wastes are seen at Eco Green Holdings's factory which makes wood chips from construction waste in Tokyo
Collected wooden construction wastes are seen at Eco Green Holdings's factory which makes wood chips from construction waste in TokyoREUTERS
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Die TU-Studie bewertet Heizkosten und das Risiko für Hausbesitzer. Demnach ist Biomasse meist die günstigste Heizungsform.

Im Heizkostenvergleich der Österreichischen Energieagentur schneiden Erdgas-Brennwertgeräte am besten ab. Zu einem anderen Schluss kommt eine Studie der TU Wien. Demnach zahle sich die Energiewende im Heizungskeller ich nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch aus. Für praktisch jedes Gebäude gebe es ein kostengünstiges Heizsystem auf Basis erneuerbarer Energie. „Die Studie verdeutlicht eindrucksvoll, dass der Energiewende im Wärmebereich wirtschaftlich nichts im Wege steht und Heizungen auf der Basis von Scheitholz, Hackgut oder Pellets für die meisten Bestandsgebäude – egal ob saniert oder unsaniert – sehr konkurrenzfähig sind“, erklärt Christoph Pfemeter, Geschäftsführer des Österreichischen Biomasse-Verbandes, in einer Aussendung.

(c) Biomasseverband

Der Heizkostenvergleich beinhaltet auch eine Risikoabschätzung verschiedener Heiztechnologien. Heizöl und Erdgas schneiden aufgrund der stark schwankenden Preisentwicklung von Brennstoffen schlecht ab.

Marktanteil fossiler Energie gesunken

Biomasse hat laut Studie Heizöl als wichtigsten Energieträger überholt und liegt nun mit 54 Petajoule (PJ) an der Spitze. Wird die stark gestiegene Fernwärme auf Basis Biomasse auch berücksichtigt, erhöht sich der Einsatz um weitere elf PJ auf 65 PJ. Der Heizölverbrauch ist dagegen um 25 PJ auf 35 PJ gesunken. Der Marktanteil der fossilen Energien bei der Beheizung österreichischer Haushalte ist im betrachteten Zeitraum von 2003 bis 2015 von 55 Prozent auf 40 Prozent gesunken. Einen starken Rückgang verzeichnen vor allem die mit Heizöl oder Flüssiggas beheizten Haushalte, deren Anzahl sich im Vergleichszeitraum um fast 300.000 auf 613.000 reduzierte. Kohle pielt nur mehr in 7.400 Haushalten eine Rolle. Die Anzahl der primär mit Holz beheizten Haushalte stieg um etwa 25.000 auf etwa 665.000 an.

Österreichische Energieagentur weist Kritik zurück

Die Kritik am Heizkostenvergleich der Österreichischen Energieagentur ist für diese nicht nachvollziehbar oder falsch. Unser Heizkostenvergleich sei ein objektiver Vollkostenvergleich der unterschiedlichen Heizsysteme. Er berücksichtige Brennstoff-, Investitions- sowie Wartungs- und Instandhaltungskosten. Grundlage des Heizkostenvergleichs sind geltende gesetzliche Normen und aktuell von den Markteilnehmern erhobene Kostensätze,wehrt sich Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. „Dass der Heizkostenvergleich je nach Ergebnis von unterschiedlichen Interessenvertretungen kritisiert wird, werten wir als Zeichen seiner Objektivität“, spielt Traupmann auf geäußerte Kritik an. Der Heizkostenvergleich stellt die aktuellen Kosten unterschiedlicher Heizsysteme dar und nimmt auf umweltpolitische Fragestellungen mit der Darstellung der CO2-Emissionen durchaus Rücksicht“. Die Basisannahmen für die Berechnung des Heizkostenvergleiches sind öffentlich online abrufbar.

Petajoule

1 Petajoule entsprechen rund 277,778 Millionen Kilowattstunden(kWh)

(red.)

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