Spanien schafft die Siesta ab

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Das rezessionsgeplagte Land weitet die Ladenöffnungszeiten aus. Damit will man vor allem Touristen dazu anregen, mehr Geld auszugeben.

Spanien schlachtet eine heilige Kuh: Die Siesta. Die Regierung hat beschlossen, die Ladenöffnungszeiten von 72 auf 90 Stunden die Woche zu verlängern. Kleinere Geschäfte mit weniger als 300 Quadratmeter Verkaufsfläche dürfen sogar täglich zu jeder Zeit öffnen. Damit fällt die Siesta weg: Bisher mussten die Läden von 14 bis 16 Uhr schließen. Zudem können Kunden künftig an 16 statt zwölf Sonntagen einkaufen gehen.

Noch mehr Freiheit gibt es für Geschäfte in Touristengebieten und Ferienorten: Dort dürfen sie an allen Feiertagen und Sonntagen im Jahr ihre Türen öffnen. Küstenstädte wie Barcelona, Valencia, Alicante oder Málaga sollen von dieser Regelung profitieren.

Mit den neuen Maßnahmen will die spanische Regierung vor allem ausländische Touristen dazu anregen, mehr Geld auszugeben, denn die Nachfrage der spanischen Konsumenten ist infolge der Wirtschaftskrise seit Jahren rückläufig. Ausländer, die Spanien besuchen, klagten immer wieder darüber, dass die Geschäfte und Restaurants am Nachmittag geschlossen sind.

Tiefer in die Rezession gerutscht

Spanien ist im zweiten Quartal tiefer in die Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Montag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Im ersten Quartal hatte das Minus 0,3 Prozent betragen. Auf Jahresbasis schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 1,0 Prozent nach 0,4 Prozent im ersten Quartal. Laut der jüngsten Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird die Wirtschaft Spaniens in diesem Jahr um 1,7 Prozent schrumpfen.

(APA)

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