OeNB akzeptiert "Krisenauslöser" als Pfand

The front side of the Austrian National Bank (OeNB) is pictured in Vienna
The front side of the Austrian National Bank (OeNB) is pictured in ViennaREUTERS
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Banken können nun sogenannte Asset Backed Securities, die 2008 die Finanzkrise ausgelöst haben, als Sicherheit einreichen. Die OeNB, die diese Sicherheiten akzeptieren muss, folgt damit einer Vorgabe der EZB.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Anforderungen an Sicherheiten in der Krise mehrfach gelockert. Nach EZB-Vorgaben akzeptiert auch die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ab sofort umstrittene Wertpapiere als Pfand für Ausleihungen an die heimischen Kreditinstitute, heißt es im "Kurier", der sich auf eine freitägige Bekanntmachung im Amtsblatt bezieht.

Demnach änderte die Oesterreichische Nationalbank dahingehend ab sofort ihre Geschäftsbestimmungen. Die OeNB muss künftig Bankschuldverschreibungen, die von Mitgliedsstaaten garantiert werden, die EU-Hilfe erhalten, als Sicherheit akzeptieren. Weiters dürfen Kreditpakete, die Banken als Sicherheit bei der OeNB einreichen, künftig auch schlechtere Bonitäten aufweisen.

OeNB sieht kein Risiko

Nicht zuletzt würden temporär sogenannte Asset Backed Securities (ABS) als Sicherheit akzeptiert. Diese Wertpapiere auf Kreditforderungen waren wie bekannt mit ein Auslöser für die Finanzkrise im Jahr 2008. Banken und Investmentfonds, die im großen Stil auf ABS mit Immobilienpapieren minderer Qualität setzten, kamen in Schieflage und gingen zum Teil pleite. ABS wurden seitdem von Investoren gescheut.

Die OeNB muss sie jetzt aber auf Geheiß der EZB als Sicherheit akzeptieren, schreibt das Blatt. Allerdings, so wird auch im "Kurier" argumentiert, müssten die Banken die Daten der Kredite offenlegen, die in den ABS enthalten sind. Zudem seien ABS nicht gleich ABS, es gebe auch verbriefte Forderungen höchster Qualität abseits der Immobilienbranche.

Seitens der OeNB sieht man ohnehin keine Gefahren. "Mit der Adaptierung der Bestimmungen wird die Basis der Sicherheiten verbreitert und das Risiko somit stärker gestreut", wird OeNB-Sprecher Christian Gutlederer zitiert.

(APA)


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