Aufschub für Griechenland kostet bis zu 30 Milliarden Euro

Aufschub für Griechenland kostet bis zu 30 Milliarden Euro
Aufschub für Griechenland kostet bis zu 30 Milliarden EuroAP
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Das hoch verschuldete Land wird seine Sparvorgaben nicht erreichen und braucht weitere Finanzhilfen.

Griechenland braucht weitere Finanzhilfe in Höhe von bis zu 30 Milliarden Euro, wenn das Land einen Aufschub von zwei Jahren für die Erfüllung seiner Sparauflagen erhält. Der Bedarf des hochverschuldeten Landes liege dann "zwischen 20 und 30 Milliarden Euro", sagte ein europäischer Regierungsvertreter am Freitag in Brüssel der Nachrichtenagentur AFP. Diese Zahlen wurden am Donnerstag von einer Arbeitsgruppe ranghoher Vertreter der Euro-Länder diskutiert, in der die Sitzungen und Entscheidungen der Eurogruppe vorbereitet werden.

Das Loch in der Finanzplanung ist einerseits dadurch entstanden, dass sich die griechische Wirtschaft schlechter als erwartet entwickelt hat. Weil die Umsetzung der internationalen Spar- und Reformauflagen zudem durch zwei Wahlen im ersten Halbjahr, Probleme bei der Regierungsbildung und innenpolitische Querelen verzögert wurde, ist nun ein Aufschub bis Ende 2016 in der Diskussion. "Dadurch wird allerdings das Ziel unerreichbar, bis zum Jahr 2020 den angestrebten Schuldenstand von 120 Prozent der griechischen Wirtschaftskraft zu erreichen", sagte der Regierungsvertreter.

Zahlungsausfall vermeiden

Bei dem Treffen der Euro-Arbeitsgruppe am Donnerstag wurden die Ergebnisse der Diskussionen zwischen der Regierung in Athen und der Gläubiger-Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) präsentiert. "Eine Fristverlängerung ist das eine Problem", sagte der Regierungsvertreter. "Aber wirklich dringend ist die Freigabe der nächsten Hilfstranche, oder zumindest eines Teils, um den Zahlungsausfall zu vermeiden."

Griechenland braucht dringend die nächste Hilfszahlung aus seinem zweiten Hilfsprogramm, um die Mitte November drohende Staatspleite zu vermeiden. Eurozone und IWF haben die Auszahlung der Tranche in Höhe von 31,5 Mrd. Euro blockiert, um die Verhandlungen der Troika mit der Regierung in Athen über ein weiteres Sparprogramm abzuwarten. Aus dem Athener Finanzministerium heißt es, die neuen Einsparungen sollen den Euro-Ländern bei einem weiteren Treffen der Euro-Arbeitsgruppe am Montag abschließend vorgestellt werden.

(APA/AFP)

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